Klasse Finale einer sehr starken vierten Staffel.
Die ersten 10 Minuten waren unheimlich spannend, als William den Kampfstoff aus dem Labor stiehlt, während Stand und Aderholt vor dem Gebäude im Auto sitzen und darauf warten, bis er rauskommt, um ihn zum Treffpunkt mit seinem Kontaktmann verfolgen zu können. Alles wie üblich ruhig und unaufgeregt erzählt, aber gerade deswegen auch wieder richtig intensiv und spannend. Und hätten Stan und Aderholt nicht so schnell die Nerven verloren, weil William nicht direkt in den Park gegangen ist und sie somit angenommen haben, dass er abgebrochen hat, dann hätten sie womöglich Philipp in die Finger bekommen können, der auf der Parkbank gewartet hat.
Doch so wollen sie ihn schnappen, was er auch bemerkt und in den Park flüchtet. Als er keinen Ausweg mehr sieht setzt er sich dem Kampfstoff aus, damit ihm niemand zu nahe kommen kann. Statt in einem dunklen Verhörzimmer landet er in einer Quarantänestation, wo er nur noch wenige Stunden zu leben hat bevor der Kampfstoff seine Organe verflüssigt. Stan und Aderholt also machtlos, aber es kamen ein paar sehr interessante Gespräche dabei raus über die Einsamkeit eines russischen Spions usw. Auch wieder ziemlich lange Szenen, die es nicht unbedingt gebraucht hätte, die aber gerade zu dieser Serie so perfekt passen und die ich richtig gut fand.
Über die Jennings packt William nichts aus bis auf ein paar sehr vage Beschreibungen, die auf jeden zutreffen könnten. Somit sind sie nicht in Gefahr, aufgedeckt worden zu sein, weil William nicht wie befürchtet übergelaufen ist. Aber das wissen sie und Gabriel nicht, weswegen dieser nun empfiehlt, dass sie alle Koffer packen und mit ihrer Familie sofort nach Russland verschwinden sollten, bevor das FBI auf der Matte steht. Philipp ist sowieso nicht mehr richtig bei der Sache und sucht bereits nach Auswegen, die es nicht gibt, wie man gut bei seinem EST-Vortrag gesehen hat. Und Elizabeth macht den Job schon 20 Jahre, was dann auch mal genug sind. Die beiden sind von diesem Vorschlag natürlich total entsetzt und wofür sie sich letztendlich entscheiden wird auf die nächste Staffel verschoben, womit diese Staffel quasi mit einem Cliffhanger endet.
Klasse letzte Szene, als Elizabeth aus dem Fenster schaut, während Philipp Paige aus Stan's Haus zurückholt. Dabei gabs auch noch eine sehr witzige Szene, als Stan Philipp total kichernd begrüßt hat und ihm verschmitzt erzählt, dass er gerade beim Heimkommen beobachtet hat, wie Matthew und Paige auf der Couch rumgeknutscht haben. Philipp verbietet Paige nun den weiteren Kontakt mit Matthew, was sie natürlich alles andere als gut aufnimmt.
Bin sehr gespannt, wie es weitergehen wird und wie die Entscheidung ob der zwangsweisen Rückkehr in die russische Heimat ausfallen wird. Bin mir aber ziemlich sicher, dass sie in Amerika bleiben werden.
Interessant wird auch noch werden, wenn Mikhail Semenov seinen Vater in den USA ausfindig macht. Nachdem er während und nach seinem Afghanistan-Einsatz über die russische Armee gelästert und wohl auch ein paar anti-militärische Aktionen gemacht hat, saß er im Knast und kommt nun raus (weiß nicht mehr, ob Philipp das von Gabriel verlangt hat oder einfach nur wegen Philipps Verdienste). Nun will er seinen Vater in Amerika aufsuchen, das wird gewiss noch für mächtig Drama sorgen.
Außerdem will sich Oleg zurück nach Russland versetzen lassen, um bei seiner Familie sein zu können. Zurück nach Russland muss auch Arkady, weil man ihn des Landes verwiesen hat, da er mit seinen Aktionen zu weit gegangen ist. Seine vorübergehende Nachfolgerin wird Tatjana, die sich somit ihren Kenia-Einsatz erstmal abschreiben kann. Dachte eigentlich, dass ihr Verbleib Oleg bewegen würde, auch zu bleiben, was er aber dann doch nicht tut.