1×06 – ??? | Marcia, Marcia, Marcia

Absolut geniale Darstellerleistung von Sarah Paulson in dieser großartigen Folge, die den Irrsinns des Medieninteresses auch abseits des Mordfalls und der Gerichtsverhandlung auf exzellente Weise veranschaulicht und miteinander verbunden hat.

Clark kommt zu spät zur Verhandlung, weil sie selber vor Gericht war wegen ihrem Sorgerechtsfall, was ihr ziemlich zusetzt und später auch noch eiskalt zuschlägt im Simpson-Fall. Ihr Ex-Mann Gordon benutzt den Fall zudem als Begründung, dass er ein weitaus besseres Elternteil ist als sie, weil er Zeit für die Kinder hat wohingegen sie die ganze Zeit nur Babysitter einsetzen muss, da sie ständig nur am Arbeiten ist.
Genau das versucht zu, auch für sich selbst, zu verneinen, indem sie vor der Befragung der Zeugin Lopez allen mitteilt, dass es verschoben werden muss, da sie sich um ihre Kinder kümmern muss. Was alle als skeptisch betrachten und sie unprofessionell erscheinen lässt. Cochran macht sich am nächsten Tag auch so lustig darüber, dass Clark aus der Haut fährt und sich bei Ito über seine beleidigende Aussagen beschwert. Was sie nur noch biestiger und unsympathischer dastehen lässt.

Ihre Entscheidung bzgl Karriere und Beruf fällt dann aber doch für Ersteres aus und sie ruft widerwillig Gordon an, damit er sich um die Kinder kümmert, während sie sich auf Lopez vorbereitet. Krass, wie ihr Ex-Mann vor die Kameras tritt und im TV sagt, dass gelogen hat und nicht zu ihren Kindern musste, weil sie gearbeitet hat. Und dass er es satt hat, dass die Kinder mit in ihre Angelegenheiten reingezogen werden und nun sogar als Ausreden herhalten müssen. Mächtiger Schlag gegen Marcia im Sorgerechtsfall und auch im Simpsons-Fall, denn nun steht sie als Lügnerin da. Und das alles nur, weil Cochran auf dringend gemacht hat, weil Lopez das Land verlassen wollte und somit schnell noch ihre Zeugenaussage tätigen musste.
Cochran’s Plan war es vermutlich, Clark’s Momentum bzgl Fuhrmann zu stellen, ihn zu verschieben und somit unwichtig erscheinen zu lassen, das Lopez zuerst dran kommen musste. Dass die Sache mit ihren Kids dann so gelaufen ist spielt ihm natürlich gehörig in die Karten und somit läuft die Lopez-Sache besser als er sich das erhofft hat. Da kann er es wohl auch hinnehmen, dass Lopez eine total unzuverlässige Zeugin ist, die was gesehen haben will an das sie sich nicht mehr erinnern kann. Sehr witzig, wie sie immer „Mr Johnny“ gesagt hat. Simpson tickt wegen Lopez total aus und schnauzt seine Anwälte an, wie sie es überhaupt zulassen konnten, eine so dermaßen schädigende und vermeidbare Zeugin in den Zeugenstand zu setzen, aber wie gesagt denke ich dass Cochran damit ein kalkulierbares Risiko, dass zudem schnell wieder vergessen sein wird, eingegangen ist, um Clark zu sabotieren.

Aber nicht nur die Sache mit ihren Kindern macht Clark zu schaffen, sondern auch das öffentliche Ablästern im TV und den Zeitungen über ihre Kleidung und ihre Frisur. Bisher hat sie das wenig gekümmert und sie hat sich 100%ig auf den Fall konzentrieren können, doch nun setzt ihr das doch zu, was in der Öffentlichkeit über sie gedacht wird. Also geht sie zum Friseur und lässt sich die Haare schneiden, doch die Reaktion ist nicht positiv wie sie erwartet hat sondern es man macht sich nun hinter ihrem Rücken nur noch mehr lustig. Selbst Ito kann sich eine Bemerkung nicht verkneifen.
Dass Clark als Person nun richtig heftig in das Blickfeld der Medien und der Öffentlichkeit gerückt ist muss sie überall erfahren. Die kurze Szenen im Supermarkt, als der Kassierer einen dummen Spruch bzgl ihres Tampon-Kaufs bringt, war der Hammer und so genial gespielt von Sarah Paulson, wie sie mit nur einem Blick Entsetzen, Wut, Zweifel über das gerade gehörte sowie Resignation ausgedrückt hat. Und dann gibts in einem Magazin auch noch ein Nacktfoto am Strand von ihr, die ihr Ex-Mann vor zig Jahren mal gemacht hat und nun für Bares veröffentlicht hat.
Das Alles zusammen lässt Marcia dann auch zusammenbrechen und sie bricht vor der Fortsetzung der Verhandlung in Tränen aus, die sie zwar verschleiern kann, dich Ito merkt was los ist und unterbricht für den nächsten Tag.

Die Detectives, die am Tatort und kurz darauf bei Simpson’s Haus waren, werden befragt und Cochran’s Plan, sie erst kleiner Lügen und dann großer, geht voll auf. Selten dumm aber auch von Detective Lange, dass er die Schuhe von Simpson, die als Beweismittel dienen, im Kofferraum mit nach Hause gefahren hat. Und da er in Simi Valley wohnt, wo auch die Cops im Rodney King Fall wohnen, war das natürlich ein gefundenes Fressen für Cochran.
Am Ende kommt dann Fuhrmann endlich in den Zeugenstand, der seine Sache verdammt souverän gemacht hat als er erzählt hat, was sie damals beim Tatort alles vorgefunden haben, dabei aber ziemlich unsympathisch rüberkam. Krass, wie Bailey, der sich zuvor kurz mit Clark angelegt hat, Furhmann eiskalt fragt, ob er schon jemals das Wort „Nigger“ verwendet hat. Das Entsetzen im Gerichtssaal und an den TV-Bildschirmen war richtiggehend greifbar.