Antwort auf: 1×05 – ??? | Gladys



#488117
Grauton
Mitglied

Okay, diesmal mach ich es denke ich relativ kurz und werde einfach nur eben die Szenen aufschreiben, die mir sehr gut gefallen haben, denn zur Show kann man generell dasselbe sagen wie jede Woche: wir erfahren wieder ein kleines bisschen mehr über die GRs, wir sehen wieder mal ein kleines bisschen Charakterentwicklung bei Kevin und Jill und sehen wieder wie sich die Situation in der Stadt weiter hochschaukelt -so wie immer eben, nur dieses Mal wie ich finde sehr viel intensiver und interessanter, denn es gab viele Szenen, die ich richtig stark fand.

1. Die Steinigung war sehr heftig inszeniert. Das tat richtig weh beim Zuschauen und in dem Moment, wo Gladys dann doch ihr Gelöbnis bricht und redet, in der Hoffnung verschont zu werden, überkam mich tatsächlich wirklich Trauer. Die arme Frau bricht nach unendlichen Schmerzen ihren Eid und wird dann nach kurzem Zögern doch eiskalt zu Tode gesteinigt. Diese Szene fand ich sehr eindrücklich und stark (und auch nicht zu heftig inszeniert – eine Steinigung ist nunmal etwas extrem grausames und sollte auch so dargestellt werden).

2. Den gesamten Storybogen um Laurie fand ich ebenfalls sehr gelungen. Erst ihr sehr glaubhafter Zusammenbruch (wie grausam muss es sein, so etwas zu sehen und dann nicht darüber reden zu können?), die Szene, in der Pattie plötzlich mit ihr redet, um quasi ihre Loyalität und ihren Willen zu testen (mit dem minimalen Forshadowing, dass es Gladys ähnlich erging wie Laurie) sowie am Ende die Szene mit der Trillerpfeife! Das war toll gemacht: erst dachte man, dass sie jetzt doch einknickt und dann lässt sie ihren ganzen Frust, Zorn und Hass quasi über die Trillerpfeife raus und macht gleichzeitig Matt klar, dass er sich tunlichst verziehen sollte mit seinem Gebet.
Was die Serie wirklich gut kann ist sehr emotionale Bilder zu erschaffen und das obwohl ich für meinen Teil mit sehr vielen Figuren nach wie vor nichts anfangen kann.

3. Schön fand ich auch die Szene zwischen Nora und Kevin im Waschsalong – ich finde die beiden haben eine gute Chemie und ihre gemeinsamen Momente sind schön geschrieben und hellen meist die düstere Stimmung etwas auf. Interessant auch Noras Aussage (sinngemäß): „So ist das mit verschwundenen Dingen. Wenn man aufhört nach ihnen zu suchen, dann tauchen sie von alleine wieder auf.“ – Im Hinblick auf die Thematik der Serie sicherlich nicht einfach nur so daher gesagt.

4. Interessant war auch Kevins Gespräch mit dem Regierungsvertreter, welches relativ klar macht, dass diese alles tut, um einfach jegliche Sekten auszurotten (erst die von Wayne, nun das eindeutige Angebot, sich um das GR-Problem zu kümmern) – generell auch interessant, dass Kevin offenbar immer mehr die Fäden entgleiten: sowohl in seinem Leben als auch in der Polizei. Es wird immer mehr ohne seine Einwilligung getan, ihm wird nicht mal gehorcht, wenn er das bemerkt und auch privat sieht man seinen immer schneller voranschreitenden Absturz. Das Trinken wird mehr, er wird aggressiver und hat sich selbst und seine Sprache des Öfteren nicht im Griff (so beleidigt er sowohl den Mann am Telefon als auch seinen Jagdkumpanen vor versammelter Stadtmannschaft). Er scheint aber auch ein wenig auf dem Weg der Selbstfindung zu sein, denn…

5. In der letzten tollen Szene gesteht er seiner Tochter (und damit auch sich selbst) die Scheidung von Laurie und es gab einen sehr schönen Moment, in dem seine sonst so coole und emotionslose Tochter ihrem weinenden Vater sagt, dass es nicht seine Schuld sei und dass sie ihn liebt. Mit dieser Szene hat man es auch endgültig geschafft, dass ich noch nicht unbedingt Sympathie, doch aber Mitgefühl für Kevin empfunden habe.

Ansonsten: Meg ist jetzt vollzeit bei den GRs, von Wayne/Tommy/Christine in dieser Folge keine Spur (gestört hat es mich gar nicht^^), Matt will die GRs zurück ins Leben führen und Jills Freundin unkown (der Name wird jedes Mal gesagt und ich vergesse ihn immer wieder^^) macht sich weiterhin einen Spaß daraus, Mr. Garvey zu verwirren, indem sie einfach mal im BH durch das Haus spaziert…
Komisch fand ich, dass bekannt ist, dass die GRs in die Häuser eingebrochen sind und dagegen nichts unternommen wird (außer die immer stärker werdende Selbstjustiz).

Soviel zu „Ich mache es kurz“. Also: die Serie bleibt sich weiterhin treu, zieht aber wie letzte Folge schon das Tempo für ihre Verhältnisse massiv an – die Lage spitzt sich weiter zu, es läuft auf große Gewalt-Exzesse hinaus…aber ob die Serie bis auf diese Eskalation noch ein weiteres Ziel hat…das bleibt weiterhin offen (wenn nicht, muss man sie am Ende dann leider doch als Enttäuschung abstempeln).
Ich bin weiter dabei^^