Gerade Staffel 4 - und somit auch die Serie - beendet. Rectify habe ich jetzt seit seinem Start vor vier Jahren begleitet und es war eine wundervolle Reise, die nicht immer schmerzfrei war, aber umso faszinierender. Aus der Serie hat SundanceTV alles rausgeholt was geht und sich damit einen Platz in meiner All Time Top 10 verdient. Hier stimmte meiner Meinung nach alles. Die Darsteller, die Story und vor allem deren Entwicklung, die Drehbücher, die Regie. Die Serie und ihre Brillanz wird mir sicher fehlen, war sie in den letzten vier Jahren immer ein stetiger, qualitativ hochwertiger, Begleiter.
Jeder der sich auch nur halbwegs für gut ausgearbeitete Charakterdramen interessiert, der muss diese Serie unbedingt schauen. Ist sie doch eine der größten im Golden Age of Television meiner Meinung nach.
Zur letzten Staffel bzw. Folge:
Zunächst mal ein nettes kleines Detail, das schon etwas andeutete, wohin es in dieser letzten Folge gehen wird. Im Intro war erstmals das Wort Rectify komplett ausgeschrieben, sprich, das R und das Y waren nicht halb abgeschnitten. Finde ich klasse.
Und dann natürlich wie das Ganze beendet wurde. Hier steckte soviel Liebe drin, so viele kleine Details und auch Callbacks an den Beginn der Serie. Wie mit dem eigentlich Thema, ob Daniel nun schuldig oder unschuldig ist, umgegangen wurde, war grandios. Ich hatte mir ja seit Beginn der Serie eigentlich gewünscht, dass das nie aufgeklärt wird, aber so wie es nun gehandhabt wurde, finde ich es sehr gut, und kann gut damit leben. Die letzten Minuten waren richtig emotional, ich habe zwei oder drei Tränen verdrückt, das ist mir das letzte mal beim Finale von Six Feet Under passiert.
Was mir auch extrem gut gefallen hat, nicht nur an dieser Staffel, sondern auch schon in der letzten, ist, dass hier jeder Charakter eine unglaubliche Entwicklung durchgemacht hat - außer JaredDie von Daniel war natürlich die größte und wichtigste, aber am positivsten ist mir die von Teddy aufgefallen. Vom unsympathischen Arschloch am Anfang, zum größten Sympathieträger der letzten ~2 Staffeln.
Staffel 4 hatte zwar anfangs eine etwas seltsame Richtung eingeschlagen mit Caitlin Fitzgeralds Charakter, aber am Ende hat sie doch eine gute Abzweigung mit dieser Story genommen und sie hat sich meiner Meinung nach gut in die Geschichte integriert. Sehr schön finde ich in diesem Zusammenhang die letzte Einstellung, in der Daniel sich vorstellt wie er mit ihr und dem Baby auf der Wiese steht und sie alle glücklich sind.