Antwort auf: The Walking Dead 8×09: Honor



#509634
b00mb00m
Mitglied

Ja so ähnlich ging es mir auch. Hab die Folge geschaut. Abgehakt.

Carls Tod finde ich immer noch sau dämlich. Und zwar nicht zwingend wie es passierte (ist ja grundsätzlich eine gute Erinnerung dass die Welt eben doch noch gefährlich ist), sondern mit dem Hintergrundwissen, dass er gefeuert wurde, weil er wohl mehr Lohn wollte. Ich hoffe irgendwann mal später erzählt der Schauspieler was genau vorgefallen ist. Ich kann es immer noch nicht verstehen, warum man dann jemanden feuert, statt es mal im Grundsatz zu diskutieren und vielleicht ne Lohnerhöhung durchzuwinken.
Emotional hat mich der Tod überhaupt nicht erreicht. Ich erwischte mich sogar beim Gedanken „Stirb mal endlich.“ … und der Todesschuss hat mich ebenso nicht getroffen. Okay, sie haben es definitiv durchgezogen, kein zurück mehr möglich. Ich komm nochmal drauf zurück beim Fazit.

Ansonsten die andere grosse Storyline bezüglich der Rettung des Königs. Hat geklappt. Aber wie schon erwähnt, ist es einfach so unglaubwürdig eigentlich, dass die Saviors solche Amateure sind. Vor allem als dann die Kulisse umgestossen wurde und Carol&Morgan erst ohne Schutz gegen äh 12 Leute geballert haben, dass da nie was passiert. So n Quatsch. Und diese Moralkeule von Carol von wegen „musst ihn nicht töten“ ist doch auch unlogisch. Hallo? Ihr habt eben cirka 10 Leute getötet. Aber der eine macht nun den Unterschied? Ich muss doch sehr bitten.
Und dass nun ein moralischer Schock erzwungen werden soll, weil Morgan quasi die Ausbildung des jungen Buben zu verantworten hat und dieser dann eben den Kerl tötet (*hust* muss bereits ein Walker gewesen sein, da der angespitzte Stock so supersoft durchn Hals ging). Ja und? Ist ein Savior. Keine Mutter Theresa die da gemeuchelt wurde.
Nun sind also die Kingdomler und der König selbst frei. Nächste Haltestelle: Hilltop. Dort wollen ja auch die Alexandrier hin. Wird das nicht bisserl eng?

Ach und dass die Vision nur Carls Vision war, geht für mich sogar in Ordnung grundsätzlich. Es macht ja sogar noch Sinn. Dass es aber wohl als Grund herhalten muss, dass Rick dann Negan nicht tötet, ist wieder etwas lahm.

Fazit: Die einzige doch speziellere Stelle für mich war in der Folge, als Carl seinen Hut an Judith vererbt hat. Ja, das war doch ein schöner und trauriger Moment. Chapeau, im wahrsten Sinne.

Und nun das wichtigste für mich: Carls Tod ist ein Hochrisiko. Ich denke das darf ich spoilertagfrei sagen: In den Comics nimmt er mit der Zeit eine wichtige Rolle ein, sprich er übernimmt mehr und mehr Verantwortung. Dieser Storystrang ist nun weg. Ersten Ideen nach könnte er vielleicht vom Jungen übernommen werden, der den Savior-Offizier getötet hat, aber es würde sich auch nicht rund anfühlen und bräuchte ja de facto auch erst ein paar Jahre, bis er gross ist.
Also haben wir nun quasi kreative Chancen. Man könnte diesen Einschnitt nutzen, um spannende Konstellationen und neue Storylines zu schaffen… äääh aber moment… sind ja nicht bei GoT (bzw. GRRM *hust* S7 = Effekthascherei). Wie sehr traue ich es den Showrunnern und Writern zu, dass da wirklich was superstarkes kommt? …. äääh… kaum. Deswegen werde ich TWD natürlich weiterschauen, aber die Erwartungshaltung ist sehr niedrig. Ich fürchte sehr darum, dass die restliche Staffel erstmal die verteilten Handlungsorte intensiv beleuchtet (Fokusfolgen), um dann mit einem Knall zu enden und den Grundstein für etwas total neues oder eben die Whisperer zu legen. Also kurzum: Dem Muster „Durchhänger bis zum Finale“ wird weiter gefolgt.

Ich lasse mich sehr gerne überraschen. Ich lasse mich sehr gerne eines besseren belehren. Aber die Vergangenheit hat leider gezeigt, dass TWD rein vom Writing und Storytelling her, überhaupt nicht den Erfolg und die Zuschauerzahlen wiederspiegelt. Schade drum.