4. Staffel – Euer Fazit



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    ALF
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    Wirklich heruntergezogen haben diese Staffel aber meiner Meinung nach die „zu vielen“ Bedrohungsszenarien: war das Zugunglück allein schon ein guter Anhänger, mußte es parallel dazu mit der Entführung des Verteidigungsministers weitergehen, nur um festzustellen, daß dessen Festhaltung lediglich der Vertuschung der ganzen Atomschmelze gelten sollte. Da diese nicht im Sinne des Terroristen klappte, wurde weiterhin die AirForce- One abgeschossen, die den Tode des Präsidenten (sofern er Tod sein mag, darüber gab die vierte Staffel keinen Ausschluß…) mit sich bringen sollte. Da dies allein aber anscheinend noch immer nicht gereicht hat, wurde zu allem Überfluß in den letzten Folgen noch die nukleare Rakete auf Amerika (L. A.) abgeschossen. Dies alles aber, wenn man sich vor Augen führt, daß ein Stromausfall die Stadt zu größeren Teilen lahm legt, vom FBI, der CIA oder aber dem SS (mit Ausnahme der letzten Folgen…) wenig zu erkennen war, wirkt mehr als nur ein wenig merkwürdig und konstruiert. Das nebenbei zugleich noch die Tochter der Direktorin der CTU einen Selbstmord begeht, Beziehungsprobleme zwischen Jack und Audrey entstehen, Tony und Michelle zueinander finden, nachdem dieser aber vorm Finale noch kurz Geisel spielen durfte, war einfach zuviel.

    Die Idee, dieses Mal im Grunde nur einen Drahtzieher einzubinden, gefiel mir, auch war der Terrorist gut dargestellt und gespielt worden. Von Echtzeit hingegen, um die es doch in den „24“ Stunden gehen sollte, war um so weniger zu sehen (hier gilt vor allem die „nichts ist perfekt“- sektion des 4.- staffel- bereichs, der neben kaum auffallenden auch einige gravierende Fehler aufzeigt). Viel eher gewinnt man, sobald die Staffel resümiert wird, den Eindruck, daß alles auf ein immer noch viel größer werdendes Szenario zwanghaft gedrillt wird als das auch nur irgendwas wirklich abgeschlossen ist. Wie schon erwähnt, ist es irgendwie schon erschreckend, daß die ganze – wirklich gut angefangene – Geschichte um die Atomkraftwerde innerhalb von zwei bis drei Stunden so „nebenbei“ völlig in Vergessenheit gerät.

    Was vor allem fehlte, war einfach die Verknüpfung: war eine Gefahr gebannt (bzw. ist diese in die „Hose“ gegangen; . AirForce- One), verlor man nach knapp zwei Episoden nicht einen Ton mehr hierüber, sondern ging gleich zur nächsten Bedrohung über, die mit der vorherigen einfach gar nichts zu tun zu haben scheint. Welcher Terrorist die Sprengung eines Zuges, die Kernschmelze von über 100 Kraftwerken, den Abschuß der AirForce One und der Entführung und Zündung einer Atomrakete auf LA alles an einem Tag plant, den wird es wohl nicht geben. Die Serie hat hier einfach viel zu dick aufgetragen.

    Sieht man von diesem „Rahmen“- Debakel mal ab, so nervte mich in dieser Season – im Grunde schon seit der 3. – gerade das alleinige „Rambo“- Kommando von Jack um so mehr: Dutzende von Agenten sterben, nur einer wird nie getroffen. Wem gelingt es, ca. 20 Terroristen bei der Befreiung des Verteidigungsministers ohne weiteres zu killen, ohne daß ihm auch nur im Entferntesten etwas zustößt? Wem gelingt es, Geiseln zu befreien, Situationen zu überleben, wo zugleich schlagartig die Hälfte der anderen Beteiligten – wohl ebenso gut ausgebildeten – Agenten stirbt? Wer stellt sich ohne auch nur ein zögern gegen die Worte des Präsidenten? Wohl nur Jack.

    Die Geschichte um das Konsulat war ein netter Einstieg, hat in dieser „übertrieben“ vollgepackten Season aber irgendwie gar nichts mehr zu suchen gehabt. Dies für spätere Staffeln aufzubewahren, wäre wohl weit geschickter gewesen.

    Und ja, auch weiter stört mich, daß das Ende der Season irgendwie vorhersehbar war, nachdem der „unverwundbare“ Jack doch jede bevorstehende brenzlige Situation stets überleben konnte.

    Inhaltlich zumind. würde ich diese Season von jeder Notenskala her gesehen aufgrund der übertriebenen Fülle und der geradezu überflüssigen Verpulverung guter Story- Elemente zumind. sehr weit im unteren Rahmen unten ansetzen.

    Was etwas retten konnte, sind die Schauspieler: Sowohl Driscoll, als auch Chloe, Buchanan, Heller und Audrey waren durchweg überzeugend gespielt. Albern finde ich die erneute Maulwurf- Story in dieser Staffel aber ebenso wie das wohl „interessant“ wirkende Verhalten der meisten Mitarbeiter der CTU: stellt man eine Frage, kommt selten mehr als ein „ja“, „nein“ oder ein entsprechend hierzu gehörender Code. Emotionen? Kaum vorhanden, wenn man von Michelle und Tony absieht. Respekt? Was ist das? Mitgefühl? Selten vorhanden.

    Was diese Staffel für mich weiter herabgesetzt hat, ist der Umstand, daß die „CTU“ zu so einer Art „Welt- Kontrolle“ geraten ist, die sich Befugnisse wohl jenseits jeglicher anderen existierenden Instanz ebenso nehmen kann und auch einholt. Wenn man schon auf Realität keinen Wert legt, kann man die nicht vorhandene Echtzeit wohl verzeihen, diese Art der Befugnisse einer Anti- Terror- Einheit (ist das SWAT im übrigen auch… nur darf es so etwas deshalb?!?) sind einfach völlig überzogen dargestellt.

    Von guten Cliff- Hangern bzw. guten Story- Happen würde ich gern reden, nur bei dem dieses Mal sind diese aufgrund des völlig übertriebenen Überfall an Anschlägen und Story- Elementen kaum vorhanden gewesen – ich saß im Grunde nur lächelnd von Episode zu Episode vor dem Bildschirm. Stets lächelte ich eigtl. darüber, wie Jack die neueste Befdrohung wieder einmal fleißig allein meistert, nur um die nächste in der gleichen Stunde noch zu erkennen und zu erwarten. Vorhersehbar war einfach zu vieles in dieser Staffel.

    Und gerade die letzte Folge stößt um so mehr noch auf: war das Ende mit „Jacks“ Abgang wenigstens mit einem offenem Ende versehen, enttäuschte die Geschichte um die „große Teile von Amerika“ bedrohende Atomrakete einfach nur: eine Rakete, die über knapp zwei Stunden nicht auffindbar war, wird ohne Probleme innerhalb von ein paar Minuten lokalisiert, nur um schlagartig in die Luft gesprengt zu werden.

    Spannende Momente mag es in den 24 Stunden auch dieses Mal wieder gegeben haben, nur wurde dieses Mal einfach viel zu dick aufgetragen: so groß die nächste Bedrohung auch gewesen sein mag, um so sicherer war man sich, daß danach eine weitere folgen wird und daher zumind. der „Held“ (ein perverser Begriff, bedenkt man doch die Erschießung von Chappelle, die Ermordung von Nina [nichts anderes ist das bewußte, aus niedrigen Beweggründen gestellte Töten von Personen letzten Endes] etc….) der Serie diese noch irgendwie verhindern oder aber zumind. überleben wird.

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