[Westheim]

Eine ziemlich starke Episode, die mich in ihren Bann zog und mich nicht mehr losließ. Die Episode konnte mich mit den Entwicklungen der unterschiedlichen, aber perfekt miteinander harmonierenden Stories bestens überzeugen, zumal auch die Inszenierungen dieser Sequenzen brillant waren. Zusätzlich wurde das mit der anfangs gewöhnungsbedürftigen Musik, die man bisher in der Art in Season 1 – 3 nicht hörte, intensiviert. Aber je länger man diese Musik hört, umso mehr findet man Gefallen an diesen Liedern und erkennt, dass sie tiefgründig inspirierend und exzellent sind.

Emmett fragte Michael, ob dieser ihn nicht zur Feen-Versammlung begleiten will. Er sagte zwar zu, aber er gab Ben und seiner Mutter gegenüber zu, dass er keine Lust darauf hatte. Ich fand es so süss, als Michael Zahnschmerzen vortäuschte und Debbie und Ben ihn liebevoll fragten, was mit ihm wäre. Als Emmett Mikey überschwänglich dafür bedankte, dass er sich bereit erklärte ihn zu begleiten, konnte Mikey es nicht übers Herz bringen ihm zu sagen, dass er nicht mit will. Typisch Michael. Er ist eben ein liebenswerter und gutherziger Mensch, der für seine Freunde alles tun würde. Das zeichnet seinen tollen Charakter aus. Kein Wunder, dass er mein absoluter Lieblingscharakter ist. Die anfänglichen Skepsis von Michael und Emmett, als sie im Wald ankamen, waren göttlich und da mussten sie diese Second-Hand-Klamotten anziehen. Mikey aka Dumpling gewann schnell Gefallen an der Kraft der Feen und schloss sich dem Glauben an. Er wurde schon verzaubert und nahm am Nackt-Volleyball Spiel teil, während Emmett immer noch nichts von der ganzen Sache hielt. Später aß Emmett einen Pilz von Periwinkle und irrte danach vollkommen orientierungslos durch den Wald. Diese Inszenierung dieser Sequenzen riss mich vom Hocker, besonders die Farben des Waldes waren ein Genuss für die Augen. Auch die Musik dazu war inspirierend. Die Unterhaltung zwischen Emmett und Harry Hay war sehr schön, in der Emmett klar wurde, worauf es ankam und entdeckte letztendlich die Kraft der Feen. Seine Flamme brannte wieder lichterloh wie einst. So kennen und lieben wir unseren Emmett. Er ist zurück! Als Periwinkle Emmett aka Clearday sagte, dass Harry vor zwei Jahren starb, obwohl Clearday Harry beim Aufstellen des Kreises half, war zwar zuviel des Guten, aber passte ganz gut zur Story.

Die Story mit Ted und Blake war klasse und gefühlvoll, vor allem weil die beiden in Season 1 große Gefühle füreinander entwickelten, aber Blakes Drogensucht stand damals zwischen ihnen. Nun wurde der Spieß umgedreht. Blake überwand seine Sucht, während Ted in derselben Situation steckte wie Blake damals. Die Drogenvergangenheit und damit verbundenen Erfahrungen schweissten die beiden Männer eng zusammen. Die damalige Zeit war nicht die richtige Zeit für sie, aber jetzt scheint die richtige Zeit für sie gekommen zu sein. Beide haben sichtlich noch Gefühle füreinander und sie werden mit jeder Minute, die Ted und Blake miteinander verbringen immer stärker und intensiver. Die Unterhaltungen zwischen Ted und Blake gefielen mir sehr gut und sie waren äußerst tiefgründig. Das könnte der Beginn einer wundervollen Beziehung werden. Es war eine tolle Idee von den Autoren die Ted/Blake Storyline wieder zu beleben.

Auch die Story mit Brian und seinem ersten Erfolg für seine neue gegründete Firma Kinnetic war toll. Mit einer neuen, wenn auch sehr gewagten Kampagne konnte er seinen ersten Kunden Remson Pharmacy an Bord holen. Noch besser war, dass Brian seinem ehemaligen Boss und dessen Firma einen Hiebschlag versetzte. Die alte Werbung für das Endovir-Medikament hob nur die positiven Aspekte hervor und würde den Menschen einen falschen Eindruck von der HIV-Krankheit vermitteln. So denken dann die Menschen, dass HIV garnicht so schlimm ist, wenn es doch Medikamente gibt, mit denen man den Virus in Schach halten kann. Eine fatale Denkweise. Solche Werbungen verharmlosen im Prinzip die schlimme Krankheit, was man auf keinen Fall tun sollte. Man muss die Menschen mit der knallharten Wahrheit konfrontieren, dass HIV ein harter Brocken ist und dass Endovir „nur“ ein Medikament ist, mit dem man sein Leben verlängern kann. Nicht mehr und auch nicht weniger.

Justins Erinnerungen an Chris Hobbs‘ Attacke auf ihn kamen durch Darrel, der von drei Männern verprügelt wurde, wieder hoch. Er realisierte, dass er damals ein Feigling war, weil er sich nicht gegen Hobbs wehrte. Seine Rachgefühle wurden durch Cody Bell, der Gewalt gegen Heteros predigt, noch stärker. Ich kann Cody Bell und seine Worte im Zentrum sehr gut nachvollziehen und jeder, der im Raum anwesend war, teilte insgeheim Codys Meinung. Er war der Einzige, der den Mumm besaß, diese Gedanken laut auszusprechen. Die Grundgedanken sich gegen die Schwulenhasser zu wehren ist natürlich nicht verkehrt, aber sie zu verprügeln ist nicht akzeptabel. Würde Gewalt diese Problematik lösen? Man weiss es nicht. So oder so würden die Pink Posse Mitglieder sich auf dem gewalttätigen Niveau bewegen und das ist nicht in Ordnung. Vielleicht ist das auch der einzige Weg um sich effektiv zu wehren? Vielleicht kann man nur noch mit Gewalt das Ziel erreichen? Man weiss es nicht. Jeder hat eine andere Meinung über diese heikle Thematik. Fakt ist, dass man sich wehren muss, aber das WIE steht auf einem anderen Blatt. Dass Justin sich den Pink Posse anschloss, war bestens nachvollziehbar. Selbst Brian konnte mit seinen Worten Sunshine nicht zufrieden stellen. Die Story bleibt auf jeden Fall äußerst interessant und verspricht einiges an Spannung und Unterhaltung für die nächsten Episoden. Cody Bell machte trotz seiner fragwürdigen Predigten einen sympathischen Eindruck und ich freue mich schon auf weitere Auftritte von Mitch Morris.

Quote:

(Michael and Emmett show Ben and Brian photos from the Fairy Gathering.)
Ben: You know, maybe next year, we should all go.
Michael: Yeah!
Emmett: Absolutely!
Ben: Brian, how about you?
Brian: I’d rather have my tongue super-glued to a lesbian’s twat.

Quote:

Justin: If you can win this account, then you’ll be back on top.
Brian: For once, I’ll stick to the bottom.

Quote:

Cody: (upon seeing Justin for the first time) Well, if it isn’t Meg Ryan.

Quote:

Justin: It’s not the size that matters.
Brian: Have I taught you nothing?

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