1×20 – Schade Nicht | Do No Harm

Die nächste Jack-Folge. Wundert mich etwas, da er schon zwei Episoden bekommen hat. Nichtsdestotrotz passen seine Flashbacks perfekt in den Handlungszusammenhang; er ist nunmal der Hauptcharakter. Find es auch interessant mehr über ihn zu erfahren, selbst wenn er nicht mein Lieblingscharakter ist.

Jack: „Don’t tell me what I can’t do!“

Das Zitat ist mir sofort aufgefallen, weil Locke das eigentlich die ganze Zeit sagt. Nun ist also Jack die Person. Da hat sich dieser Fanatismus vollkommen auf seine Person übertragen; nur hat es dieses Mal nichts mit der Insel zu tun, sondern mit dem Lebenretten. Haben wir ja schon öfters gesehen, dass Jack alles hinbekommen will, immer jedem alles recht machen will. Zum Beispiel ist er – als er von Claires Entführung erfahren hat – auch blindlinks in den Dschungel gelaufen. Auch in seinen Flashbacks ist er quasi davon besessen, immer alle retten zu müssen.

Das Geschehen setzt also direkt dort an, wo es letzte Folge aufgehört hatte. Eine gute Idee wie ich finde, denn so wird die Spannung aufrecht erhalten. Die Szenen, in denen Boone verarztet wurde, waren schon sehr dramatisch und packend inszeniert. Gerade, wie alle mitgeholfen haben, zuerst ihre Blicke aber nicht abwenden konnten. Geil war auch, wie Jack Hurley droht, er solle bloß nicht umkippen.

Kate soll den Alkohol von Sawyer holen; klappt auch ganz gut, nur, dass sie im Dschungel an Claire mehr oder weniger hängen bleibt. Diese bekommt ihr Kind. Klasse fand ich dann, dass Jin den Alkohol zu Jack bringen sollte und er gezwungenermaßen mit Sun reden musste. Na, wenigstens machen sie nicht so einen Affentanz daraus. Sun und Jack kümmern sich um Boone und brechen sein Bein. #8o# Wow, das war ziemlich heftig. Erst hab ich gar nicht verstanden, warum Hurley Michael holen sollte, bis Jack den Holzscheit durchtrennt hat. Und da soll Boones Bein drunter? Ab dort hat man richtig stark gemerkt, wie Jack davon besessen ist, Boone zu retten. Ich mein, er hat ja vorher schon sein ganzes Blut in ihn hineingepumpt. Es bringt einfach nichts mehr. Die Szene mit Boone war dann toll, als Jack sich entschuldigt und Boone ihm quasi verzeiht und ihm sagt, er solle loslassen. Bravo!

Die Rückblicke haben gut ins Geschehen hineingepasst, weil man einerseits mehr von Jack erfahren hat und auf der anderen Seite von Christian gehört hat, dass es Jack schwer fällt, loszulassen. Die Sache mit der Hochzeit wurde recht ruhig angegangen; war aber okay, denn auf der Insel war genug Dramatik und Spannung. Hätte nicht gedacht, dass Jack verheiratet ist oder war. Man kann ja nie wissen. Ich mein, warum war seine Frau dann nicht mit im Flugzeug? Oder, als sein Vater tot in Sydney lag, war auch keine Rede von Jacks Frau. Scheinbar hat das dann doch nicht gehalten. Aber interessant: Er hat ihr Leben gerettet und nun heiraten sie. Der innere Konflikt von Jack hat mir gut gefallen; heiratet er Sarah nur, weil er sie gerettet hat? Der Treueschwur von Jack war wirklich klasse, so ehrlich. Mit Christian scheint zu der Zeit noch alles in Ordnung gewesen zu sein.

Neben Boones tragischem Tod findet auch die Geburt von Claires Baby statt. Charlie war mal wieder total aufgedreht und hat Jack genervt. Noch so ein Fanatiker. :p Ich fand’s gut, dass sich Kate um Claire gekümmert hat. Zusammen haben sie es ja auch gewerkelt. Aber wie krass war denn bitte Claire, die die Luft angehalten hat, weil sie ihr Kind nicht bekommen wollte. Sie meint, dass das Kind sie nicht will. Aber Kate beruhigt sie.

Das Ende war dann für mich das Highlight. Zuerst die Szene, als Claire an den Strand kam und alle ganz fröhlich auf das Baby geschaut haben; selbst Sawyer. Und dann Jack, der zu Shannon hingegangen ist und ihr von Boones Tod berichtet hat. Die tat mir so leid, gerade als sie vor seiner Leiche anfing zu weinen. Von ihrer oberflächlichen Art ist nichts mehr zu spüren; sie ist mir wirklich sehr ans Herz gewachsen. Aber nun hat sie ja Sayid, der sie unterstützt. Was für eine hammergeile Idee der Autoren Tod und Leben so krass gegenüber zu stellen. Irgendwie tragisch. Dann kommt aber noch die letzte Szene; ich glaube, das Zitat sagt alles:

Kate: „Boone died, Jack.“
Jack: „He didn’t die. He was murdered.“
Kate: „Where are you going?“
Jack: „To find John Locke.“ #8o#

Fazit: Eine klasse Folge. Dramatik pur! Jack als zentrale Figur, der alles richten will und Boone unter allen Umständen zu retten versucht. Sehr fesselnd dargestellt. Boones Tod als wichtiges und emotionales Ereignis. Wichtige Frage: Ist er umsonst gestorben? Ist er, wie Jack meint, ermordet worden? Die Flashbacks waren in Ordnung; eigentlich nichts besonderes; ein paar Ergänzungen zu Jacks Leben. Die Geburt als schönes, positives Ereignis. Totaler Gegensatz zu dem Tod. Klasse Gegenüberstellung. Super Cliffhanger, der Spannung garantiert. Ich bin gespannt und freue mich.

Wertung: 9/10

Was ist mit Gleichberechtigung? Nee, war schon okay, wobei einige Personen bislang bloß eine Folge bekommen haben und er nun schon drei.

Auf jeden Fall. Das war ja eigentlich das komplette Gegenteil.

John wrote:

Da war erst Fremd schämen angesagt

Ja, peinlich.

Ja, da muss ich dir Recht geben. Genau genommen gehört diese Beziehung zu Jacks Centrics dazu, es macht sie quasi auch ein Stück weit aus, andererseits gibt es so viele Facetten im Leben und Jack wird ja wohl nicht nur irgendwie mit seinem Vater in Verbindung gestanden haben. Ich denke, da wäre etwas Abwechslung angebracht.

Das war wirklich etwas Gutes, was aus den Flashbacks auf die Insel transportiert wurde. Hat mir gut gefallen.

Aber auch irgendwie traurig. Das wäre noch eine schöne, letzte Botschaft gewesen, weil sie sich doch nie so gut verstanden haben.

Ja, grandiose Gegenüberstellung. Wirklich klasse. Emotional, dramatisch, super ausgearbeitet.

John wrote:

Mal sehen wie sich das erste Inselbaby schlagen wird

Inselbaby