Antwort auf: 1×04 – Nicht vergehen | Not Fade Away



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Stampede
Mitglied

Ebenso wie bei „Trainspotting“ wird Lou Reed’s „Perfect Day“ hier auch ganz schön sarkastisch eingesetzt am Anfang. Nun da das Militär die Menschen in eine von insgesamt 12 Safe-Zones gepfercht hat, kann ja alles wieder seinen normalen Gang und die Menschen wieder ihrem Alltag nachgehen. Fand ich gut gemacht, wie man Travis fröhlich beim Joggen und Nick im Pool abhängen sieht. Dachte auch erst, dass das ein Traum von jemanden ist, aber dann sieht man den riesigen Zaun, den das Militär in einem Umkreis von 6 Meilen um das infektionsfreie Gebiet errichtet hat.

Nichtsdestotrotz muss ich sagen, dass mit dieser kurze Zeitsprung von 9 Tagen nicht sonderlich zugesagt hat. Letzte Folge war noch das totale Chaos, nun ist die Zombie-Apokalypse zumindest in den großen Städten schon über die Bühne gegangen und man hat so gut wie nichts davon mitbekommen. Also das finde ich extrem schwach, genau das wollte ich eigentlich sehen.
Nun ist man fast schon wieder bei TWD angelangt, die Städte sind komplett ausgestorben und die Überlebenden sind außerhalb davon und müssen mit den Gegebenheiten klar kommen, dass die Welt nicht mehr die ist die sie vor 2 Wochen noch war. Ich persönlich hätte schon unbedingt sehen wollen, wie die Welt untergeht und wie die Zombie-Apokalypse ihren tödlichen Lauf nimmt. Dass Szenario mit der Umzäunung und dem Militär hätte man am Anfang der zweiten Staffel packen müssen, während man in der ersten Staffel mit ihren nur 6 Folgen voll durchziehen hätte müssen, wie wie Welt ausstirbt und die Walker überhand nehmen.
Naja…

Normales Leben vortäuschen. Küche streichen, Familienstreitigkeiten, Joggen, im Pool abhängen usw, was man halt so macht den ganzen Tag in einen normalen Leben. Muss sagen, dass die ganze Sache im Laufe der Folge irgendwie ungute TWD-S2-Farm-Elemente annahm. Klar, nachdem nun alles sicher gemacht wurde ist es natürlich verständlich, dass man trotz der Militärpräsenz überall versucht, wieder sowas wie ein normales Leben zu etablieren oder zumindest aufrecht zu erhalten, aber ich fands ziemlich langweilig. Das Ganze wurde zudem aufgefüllt durch ziemlich öde Gespräche und Szenen wie z.B. Ofelia, die sich an einen Soldaten ranmacht.
Auch fand ich den Militärmeister total klischeehaft als Arschloch dargestellt.

Madison findet es dann irgendwie sehr suspekt, dass es weder Kommunikation noch Medikamente gibt, und ist der Meinung, dass das Militär nicht wirklich helfen will. Also macht sie einen Alleingang in das ausgestorbene LA, nachdem Chris dort ein Licht gesehen haben will. Die Aktion war zwar saudumm von ihr, war aber für mich das beste an dieser doch eher langweiligen Folge. Gute Atmosphäre in der ausgestorbenen und von Leichen übersäten Stadt, in der das Militär Patrouillen fährt. Merkwürdig allerdings, dass sie da einfach so die Leichen am Straßenrand liegen lassen und dass diese sich nach 9 Tagen noch nicht zu Walker verwandelt haben.
Was Madison mit ihrem Ausflug eigentlich bewirken wollte ist mir auch nicht ganz klar, aber atmosphärisch gesehen war die Szene sehr gut und man hat auch was von der Zombie-Apokalypse in ihren Anfängen gesehen.

Zurück in der Zone gibt es am Ende mächtig Ärger. Salazars fußkranke Frau wird abgeholt und soll in ein Militärkrankenhaus gebracht werden. Er darf aber nicht mit, stattdessen wird Nick abgeholt. Ebenso wie dieser Doug vorher, der wohl Suizidgedanken hatte. Und den man ebenso wenig in der Stadt haben will wie einen Junkie, der nur faul im Pool rumliegt und die Militärärztin anmacht.
Also das könnte dann für die verbleibenden Folgen doch wieder interessant und spannend werden, nachdem FTWD durch diesen unnötigen Zeitsprung und der neuen häuslichen Situation fast schon eingeschlummert wäre…