10×20 – Endlosigkeit | Unending



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    „Unending“ war eine exzellente und brillante Episode, die die längste SciFi-Serie aller Zeiten mit dem wohl verdienten Respekt und Würde beendete. Ein besseres Ende kann es für die Serie nicht geben. Dabei muss man beachten, dass „Unending“ nicht als Serienfinale angesehen werden darf, sondern als Seasonfinale. Dafür wurde „Unending“ ja auch ursprünglich konzipiert. Erst nach den Dreharbeiten an der Episode wurde den Machern mitgeteilt, dass die Serie eingestellt wird. Daher hatten die Verantwortlichen hinter der Serie keine Chance mehr ein richtiges Serienfinale zu schreiben, um die anstehenden Storylines ordentlich zu beenden. Erst mit dem Movie „The Ark of Truth“ bekamen die Verantwortlichen die Chance ihre Storylines zu einem Ende zu bringen.

    SG-1, Landry und die Crew waren mit der Odyssey auf dem Weg zur Asgard-Heimatwelt Orilla, weil die Asgard etwas Wichtiges mit den Menschen besprechen wollten. Als sie ankamen, gab es ein tolles Wiedersehen mit dem Asgard Thor, der in der Vergangenheit oft eine Hilfe für SG-1 war. Zudem sind die Asgard ein wichtiger Grundstein der Serie. Von daher war es kein Wunder, dass Robert C. Cooper fürs Seasonfinale die Asgard zurückholte. Die Freude des Wiedersehens hielt nicht lange an. Thor berichtete den Menschen, dass ihre Rasse aufgrund einer Degeneration demnächst aussterben wird und sie wollen der Erde all ihr Wissen und Technik als Vermächtnis geben. Ich war in dem Moment geschockt und begeistert zugleich. Klasse war natürlich, dass die Odyssey von den Asgard auf die neueste Asgard-Technologie upgegradet wurde und somit eine realistische Chance erhielt sich gegen die Oris zu wehren. Zutiefst traurig und emotional war der Tod der Asgard, als sie ihren eigenen Planeten Orilla zerstörten, um nicht quallvoll an der Degeneration sterben zu müssen. Am besten gefiel mir die Abschiedssequenz zwischen Thor und Sam, die enorm viel Intensität besaß und erläuterte, dass die Menschen die fünfte Rasse sind und die einzige Hoffnung für die Galaxie sind. Alleine diese Worte von Thor zu hören trieb Tränen in meine Augen. Auch wenn mir das Ende der Asgard trotz des emotionalen Abschieds sehr gut gefiel, werde ich die knuffeligen Aliens sehr vermissen. Sie waren eine wahre Bereicherung für das Stargate Franchise.

    Kaum wurden die Upgrades erfolgreich abgeschlossen, erschienen drei Ori-Schiffe aus dem Hyperraum. Zwei Schiffe wurde von der Explosion von Orilla zerstört und die Odyssey konnte das dritte Schiff mit den neuen Asgardwaffen zerstören. Was für eine traumhafte Sequenz, wie die Odyssey das große Ori-Schiff bombardieren konnte. Somit haben die Menschen nun eine kleine Chance die Prioren und deren Armeen in die Flucht zu schlagen. Die Chance ist zwar klein, aber immerhin besteht nun überhaupt eine Chance. Das zählt sehr viel. Aber die Freude hielt nicht lange an, weil andere Ori-Schiffe die Odyssey aufgrund ihrer Energiesignatur, die dem Asgard-Kern, der mit allen Systemen des Schiffes verbunden ist, zu verdanken ist, verfolgen und beschiessen konnten. Als die Odyssey kurz vor der totalen Zerstörung stand und das Ori-Schiff eine letzte Ladung Waffenenergie abschoss musste ich den Atem anhalten, aber zur großen Überraschung ging es nicht weiter. Die Zeit blieb stehen. Ich dachte, die Antiker steckten dahinter, aber es war das Zeitdilatationsfeld, welches Sam rechtzeitig aktivieren konnte.

    Die Ereignisse, die sich innerhalb des Zeitdilatationsfeldes abspielten, waren eine spektakuläre Mischung aus Humor und Dramatik auf höchstem Niveau. Jede Sequenz und jeder Dialog hatte einen enormen, philosophischen Tiefgang über die Vorteile und Nachteile der Endlosigkeit. Anfangs hatten die Anwesenden keine großen Probleme und genossen regelrecht die Zeit, die ihnen zur Verfügung gestellt wurde. Zum ersten Mal im Leben bekamen alle die Chance endlich mal die Zeit zu nutzen, die sie immer wollten. Sie konnten sich entspannen und machten all das, wofür sie früher nicht die Zeit dazu hatten. Zwar versuchte Sam nebenbei die Problematik zu lösen, aber tief im Inneren fanden alle die Tatsache toll, dass sie keine Verantwortung übernehmen mussten und sich einfach frei entfalten konnten. Nach einer gewissen Zeit erkannten sie, dass die Endlosigkeit auch eine grässliche Schattenseite hatte, die an ihren Seelen und Körpern nagte. Sie mussten mit der knallharten Realität fertig werden, dass nie genug Zeit für etwas Wichtiges bleibt. Das Leben ist letztendlich immer zu kurz. Diese philosophische und nachdenkliche Thematik in eine Scifi-Serie, in der technisch alles umsetzbar ist, einzubauen war ein toller Einfall von Robert C. Cooper.

    Die 50 – 60 Jahre im Zeitdilatationsfeld schweisste das Team sehr stark zusammen. Sam wollte schon immer Cello spielen lernen und setzte ihren Wunsch in die Tat um. Über all die Jahre konnte sie perfekt Cello spielen lernen. Daniel und Vala wurden ein Paar und unterstützten sich gegenseitig in schweren Lebenslagen. Der Kuss zwischen den beiden war göttlich und unheimlich süss. Cameron verlor manchmal die Beherrschung und rastete einige Male aus. Er freundete sich langsam mit Landry an. Die beiden Männer spielten regelmäßig Schach. Teal’c wurde mit der Zeit immer offener und nahm sogar Sam in den Arm, als Landry starb. Auch die Sequenz zwischen Landry und Sam war intensiv ohne Ende. Die musikalische Untermalung mit dem Lied „Have You Ever Seen The Rain“ von Creedence Clearwater Revival passte so perfekt zu den Sequenzen, die zeigten, wie die Charaktere ihre Jahre in der Odyssey verbrachten. Sam fand nach Jahrzehnten die Lösung für das Problem heraus, aber es war nicht genügend Energie vorhanden um die Lösung in die Tat umzusetzen. Kaum zu glauben. Sie versetzte sich selbst und ihr Team in ein Zeitdilatationsfeld um genügend Zeit zu haben um das Problem zu lösen und als sie endlich die Lösung entdeckte, blieb nicht genug Zeit dafür um es umzusetzen. Ironie des Schicksals. Die Idee, die SG-1 entwickelte, war zwar sehr riskant, aber es war die einzige Lösung. Schade, dass die alten Ichs von Daniel, Vala, Mitchell und Sam geopfert werden mussten, um die jungen Ichs in der Gegenwart zu retten. Klar, konnten die alten Ichs von den vier Charakteren froh sein, dass sie dank dieser Lösung wieder jung „wurden“, aber all die Erinnerungen an die gemeinsame Zeit im Zeitdilatationsfeld verschwanden. Bloß Teal’c hatte noch die Erinnerungen an diese Zeit. Schließlich musste jemand den Kristall mit dem Programm, das den Asgard-Kern von der Hyperraumkontrolle trennt, in die wirkliche Gegenwart bringen um zu verhindern, dass die Odyssey vom Schuss des Ori-Schiffes zerstört wird.

    Teal’c war der Held. Er rettete sich und sein Team vor dem Schuss des Ori-Schiffes. Und dafür musste er einen hohen Preis bezahlen. Er alterte um 50 – 60 Jahre, was man ihm deutlich ansieht. Klar sagte er zu seinen Kollegen, dass er noch viele Jahren leben kann, weil ein Jaffa wirklich sehr alt werden kann, aber diese Zeit war eine Folter für ihn. Nur er wird sich immer daran erinnern, während Landry, Sam, Vala, Daniel und Mitchell im Gegensatz zu Teal’c ihre Leben unbeschwert weiter leben können. Aber Teal’c? Er muss für den Rest seines Lebens mit dieser enorm schweren Last leben und damit klar kommen.

    Die letzten Minuten mit dem Team, das vor dem Gate wartete um ihre nächste alltägliche Reise anzutreten um die Galaxie zu retten, war ein tolles Ende. Außerdem passte das auch perfekt zur philosophischen Thematik der Endlosigkeit. Damit wurde gezeigt, dass Stargate SG-1 immer präsent bleiben wird und in unseren Herzen weiterleben wird. Die Serie wird für uns Fans und für die Schauspieler, Regisseure, Autoren der Serie nie enden.

    Als ich vor wenigen Jahren mit der Serie anfing, rechnete ich niemals damit, dass Stargate SG-1 zu einer meiner absoluten Lieblingsserien wird. Mit jeder weiteren Episode, die ich schaute, wurde ich immer mehr zu einem Hardcore-Fan und befasste mich intensiv mit den großen, über mehrere Seasons ausgestreckten Storylines und den kleiner angelegten Storylines, die die Serie so einzigartig machten. Auch die Entwicklungen und Erlebnisse der Charaktere über all die Jahre zu beobachten, war ein wahrer Genuss. Natürlich hatte Stargate SG-1 wie jede andere Serie auch seine Schattenseiten. Die erste trat nach Season 5 ein. Der kurzzeitige Ausstieg von Michael Shanks war vor allem für die Fans des Charakters Daniel Jackson ein harter Schlag. Wenigstens konnten die Autoren den kurzzeitigen Ausstieg des Schauspielers perfekt in die Storyline einbauen, indem sie Daniel aufstiegen ließen und aus ihm einen Antiker machten. Im Nachhinein kann man über die damaligen Umstände froh sein, weil die spontane Änderung der Storyline für die nächsten Seasons von nicht zu unterschätzender Bedeutung war. Von daher kann man nicht wirklich von einer richtigen Schattenseite reden. Die richtige Schattenseite trat kurze Zeit später ein. Die achte Season der SciFi-Serie war bis auf wenige grandiose Episoden, die einige Storylines auf ein nächstes Level beförderten und beendeten, leider schwach. Und dann stieg auch noch Richard Dean Anderson aus der Serie aus, um sich mehr um seine Tochter zu kümmern, was man ihm keineswegs vorwerfen kann. Auch wenn einige Fans der Meinung sind, dass die Serie nach Andersons Ausstieg viel an Qualität einbüßen musste, so kann man denen sagen, dass sie vollkommen im Unrecht sind. Die Verantwortlichen der Serie standen vor einem großen Problem und konnten es mit Bravour meistern, indem sie mit der Einführung der Charaktere Cameron Mitchell, Hank Landry und Vala Mal Doran und der Ori-Storyline eine neue Ära schufen, auch wenn sie leider nur zwei Jahre in Serienform anhielt. Trotz der negativen Aspekte der letzten Jahre konnten die Autoren sehr gut damit umgehen und machten das Bestmögliche daraus, denn anderenfalls wäre die Serie niemals auf 10 Seasons und 214 Episoden gekommen. Das konnte ich bei „Unending“ merken, dass Stargate SG-1 über all die Jahre nichts von ihrer Originalität und Genialität verlor. Selbst nach dem Serienfinale ist Stargate SG-1 immer noch nicht zu Ende. Die Serie wird in Form von Movies weiterleben.

    Ich danke an dieser Stelle allen Autoren, Regisseuren und vor allem den Schauspielern für 10 großartige Seasons der längsten SciFi-Serie aller Zeiten. Stargate SG-1 wird immer einen besonderes Platz in meinem Herzen haben. Ich werde die schönen Stunden, die ich mit 214 Episoden verbrachte, niemals vergessen.

    Quote:
    Thor: You are the fifth race. You’re role is clear. If there is any hope in preserving the future…It lies with you…and your people.
    Carter: No pressure huh?
    Thor: You have earned my respect…and my friendship.
    Ccarter: (nods, eyes watering) well the feelings mutual.
    Thor: Please do not be sad. The end of my people has been a long time coming. We have made too many irreversible mistakes in our development hopefully you can learn something from it. My only regret is that our physical weakness has left us incapable of helping you further. (Carter leans forward hugging him gently)
    Quote:
    Vala: You do like girls?
    Daniel: Yes
    Quote:
    Jackson: I want you to know…even if you are gonna forget… that…I wasn’t with you all these years…just because we were trapped on this…God awful ship…(they both smile) I was with you because-
    Vala: I know. (smiles) and I want you to know that I-
    Jackson: I know…(nods) I know…
    Quote:
    Mitchell: Hey, Sam, do you remember when we were stuck out of phase?
    Sam: Which time?
    Quote:
    Mitchell: When I said that I wanted to get the team back together, work with you guys, learn from ya. I did not mean every waking moment for the next 50 years.
    Daniel: You said that yesterday.
    Mitchell: I did?
    Teal’c: And the day before.
    Vala: And the day before that.
    Mitchell: Oh, sorry. I’ll just shut up now.
    Quote:
    Carter: You know… as hard as it is for us not knowing…it must be torture for you not to tell us.
    Teal’c: Indeed.
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