1×09 – ??? | Manna from Heaven



  • Dieses Thema ist leer.
Ansicht von 2 Beiträgen - 1 bis 2 (von insgesamt 2)
  • Autor
    Beiträge
  • #341279
    Roland Deschain
    Mitglied

    Johnnie Cochran and F. Lee Bailey head across the country to get their hands on the Mark Fuhrman tapes. Judge Ito must decide whether the tapes, and the racial epithets they contain, are admissible.

    pogdesign.co.uk

    #507395
    Stampede
    Mitglied

    „This is insane. You couldn’t get away with these plot twists in an airport paperback!“

    Und die nächste absolut geniale Folge. Dunne’s Worte treffen es auf den Punkt, der Fall ist der Wahnsinn und keine Geschichte der Welt hätte besser ausgedacht werden können als diese Realität.

    Während in den Medien darüber diskutiert wird, ob Simpson Tarzan’s Großvater ist oder nicht, beschuldigt Cochran Darden vor den Augen aller mal wieder als Rassist, bewirkt somit eine Eskalation und erreicht somit, dass der Zeuge, der eigentlich aussagen sollte, dass er einen Bronco in Bundy gesehen sowie einen Streit zweiter Personen gehört hat, total in den Hintergrund gerät und die Jury nur im Gedächtnis behält, wie Darden und Cochran sich an die Gurgel gegangen sind.

    Cochran hat in dieser Folge eh jegliches Maß verloren, der ist so dermaßen abgehoben, dass es bisweilen richtiggehend unausstehlich war. Als erstes zu sehen in seiner Reaktion, als er von den Aufzeichnungen von Laura Hart McKinney erfahren hat, in denen sich Fuhrman auf übelst rassistische Art gegen Schwarze äußert. Laut Cochran ist eine Höhere Macht am Werk, die ihnen nicht nur um Simpson-Fall zur Seite steht sondern auch in der kompletten Rassismusfrage.
    Die Luft auf seinem Höhenflug bekommt ihm alles andere als gut und es hat mich gewundert, dass er nicht auch gegen komplett North Carolina ein Fass aufgemacht hat, als der Richter die Überführung der Bänder nach L.A. verweigert hat. Konnte mir wieder mal ein dickes Grinsen nicht verkneifen, als der Richter meinte, dass es in seinem Gerichtssaal keine TV-Kameras gibt und Cochran sich die clever ausgedachten und eloquent hervorgebrachten Alliterationen bei ihm sparen kann. Da trifft es sich also gut, dass Bailey den Streit mit Shapiro, wer denn nun mit nach NC fliegen darf, gewonnen hat, denn er schafft es dank einem patriotischem Wortschwall (sprich Gesülze) den Richter dann doch noch zu überzeugen, dass sie die Bänder erhalten und in ihrem Fall verwenden dürfen.

    Dass neben den wahrhaftig widerlich rassistischen Äußerungen von Fuhrman er auch massiv gegen Ito’s Frau Peggy York ablästert mit wüsten Aussagen, weil sie ihm damals an den Pranger gestellt hat, weil er KKK auf ein MLK-Plakat geschrieben hat, sie aber verschwiegen hat, dass sie ihn kennt, damit ihr Mann, den Fall zugeschrieben bekommt, war der absolute Hammer und musste ich nachlesen, weil ich nicht glauben konnte, dass da wirklich und wahrhaftig so passiert ist. Wie erwähnt kann man so eine Geschichte mit so vielen Wendungen nicht besser schreiben als wie es tatsächlich passiert ist.
    Diese Aussagen bzgl Ito’s Frau und alles was damit zusammenhängt, sorgt natürlich für einen riesigen Eklat und Ito will den Fall abtreten, weil er nun persönlich darin involviert ist. Einen fehlerhaft geführten Prozess will die Verteidigung aber auf gar keinen Fall, weil durch einen Neustart alles erreicht zunichte gemacht wäre und eventuell sogar eine Verlegung in einen Bundesstaat mit einer Mehrheit an weißen Jury-Mitgliedern erfolgen könnte. Cochran bringt das wieder so dermaßen eloquent rüber, dass der andere Richter Ito im Amt und den Fall weiter leiten lässt.

    Die beiden Szenen im Fahrstuhl waren dann Gänsehaut pur. Zum einen die, als Darden total ausgetickt ist und Clark angeschrien hat, dass er sie zigmal gewarnt hat, Fuhrman als Zeugen der Anklage einzusetzen.
    Und zum anderen die, als Shapiro Chochran anschreit, als dieser meinte, den Druck nochmal zu erhöhen und die Stadt am Rande einer Explosion zu führen. Natürlich hört er nicht auf Shapiro’s Warnung und geht direkt zur NAACP, die nun eine Veröffentlichung der Bänder fordert. Denn für Cochran geht es schon längst nicht mehr um den O.J.-Fall, es geht um um den Rassismus im LAPD, in Los Angeles und den gesamten USA. Absolut krass, wie die Serie das vermittelt hat und wie das gespielt war von Courtney B. Vance, der eine Leistung in dieser Serie abliefert, die seines gleichen sucht.

    Calr fleht Ito an, sich die Entscheidung über die Veröffentlichung der Bänder genau zu überlegen, weil diese das Fass zum Überlaufen bringen werden und die Jury ihre Entscheidung nicht anhand der Beweise sondern der Emotionen treffen wird. Also genau das, was Cochran bezwecken will. Aufgrund des öffentlich Drucks, den TV-Kameras im Gerichtssaal (dessen Zulassung er gewiss bitter bereut hat), sowie dass der Fall eine so gewaltige nationale Bedeutung erlangt hat, lässt er die kompletten 13 Stunden an Fuhrman’s grausamen Aussagen abspielen…. was bleibt ihm auch anderes übrig…?
    Doch Cochran hat sich zu früh gefreut, denn von den 13 Stunden lässt Ito nur 2 Sätze, die das Wort „Nigger“ beinhalten, für die Jury zu, und nicht das, was er sonst noch so gesagt hat. Vielleicht wollte er damit auch verhindern, dass aus dem Simpsons-Fall der Fuhrman-Fall wird und das Licht komplett von den Opfern verschwindet. Doch dazu ist es zu spät, Fuhrman ist nun im Rampenlicht und Objekt des Hasses von allen Seiten. Geniale Gänsehautszene, als er zum Zeugenstand schreitet, an den hasserfüllten und angewiderten Augen aller vorbei. Darden verlässt dann auch prompt den Gerichtssaal, als Statement was er von ihm hält. Anstatt auszusagen holt Fuhrman bei jeder Frage das Fifth Amendment hervor, auch auf die letzte Frage, ob er im Falle Simpsons Beweise platziert hat. Game over….

    …. aber zumindest hat Clark in ihrem eigenen Gerichtsfall einen Sieg errungen, die erhält das primäre Sorgerecht für ihre Kinder.

Ansicht von 2 Beiträgen - 1 bis 2 (von insgesamt 2)
  • Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.