[Anonym]

Conclusion. In the Season 2 finale, Angela makes an unexpected acquaintance; Darlene realizes she’s in deep; and an old friend reveals all to Elliot.

tvguide.com

[Stampede]

You are not on some TV show. This isn’t „Burn Notice.“ There are no blue skies for you out there. Characters like you are not welcome here.

Absolut köstlich, dieser Meta-Spruch und wie Esmail mal eben USA Network auf die Schippe nimmt, in deren bisheriges „Sunglasses&Smiles“-Serienkonzept a’la „Burn Notice“, „Psych“, „Suits“ etc diese finstere, beklemmende und verstörende Serie überhaupt nicht reinzupassen scheint.

Die großartige Staffel endet in einem klasse Finale, dass allerdings auch ein paar kleinere Längen drin hatte und bei der der ganz große Twist ausgeblieben ist. Gänsehaut hatte ich aber dennoch in den letzten Minuten, vor allem bei dem, was DiPierro Darlene gezeigt hat.

Das Massaker hat Darlene im Gegensatz zu Cisco überlebt und muss sich nun Fragen von DiPierro und ihrem Partner aussetzen, die sich aber nicht beantwortet und immer auf den Fünften Zusatzartikel verweist. Während ihr Partner schnell die Nerven verliert versucht DiPierro es weiter auf die freundliche Art, von Jersey-Girl zu Jersey-Girl. Worauf Darlene allerdings nicht reinfällt. Ebenso wenig auf die Drohung, dass sie Beweise dafür haben, dass sie die Chefin von FSociety ist.
Also führt DiPierro sie am Ende durch die FBI-Büroräume in einen Raum, wo sie ihr eine große Karte mit allen Playern und deren Verbindungen zeigt. Gänsehautmoment, weil sie wirklich ALLES wissen über jeden und wie er er an allem beteiligt ist. Wie die Python haben sie auf der Lauer gelegen und gewartet, dass Fehler begangen werden. Startpunkt war wohl der Tod von Romero, der ein Querschläger und somit ein Unfall war. Dark Army hatte gar nichts damit zu tun, aber da das jeder dachte nahm alles seinen Lauf und das FBI bzw DiPierro konnte nach und nach alles zusammenfügen, und das auch noch richtig. Dachte bisher, dass das FBI keinen Plan hat, mit wem sie es überhaupt zu tun hat, desto kam es heftig überraschend, dass sie quasi alles wissen. Tyrell haben sie im Mittelpunkt angesiedelt und Elliot ist nur einer seiner höheren Handlanger. Das ist das einzige, wo sie falsch liegen.

Denn Mr Robot ist der Mann im Mittelpunkt, wie am Anfang der Folge gut zu sehen war, als man nochmal die Szene zwischen ihm und Tyrell im Auto sieht, als es darum geht, den Plan zu besprechen. Nur dass man diesmal (zum ersten Mal überhaupt?) Elliot als Mr Robot sieht. Schon irgendwie jämmerlich, wie Tyrell ihn anfleht, doch bitte bitte beim Plan dabei sein zu dürfen.
Ein Plan, von dem Elliot nun in der Gegenwart nichts weiß, weil er ihn damals nicht mit Tyrell ausgemacht hat. Tyrell findet das natürlich verstörend und kann es nicht verstehen. Und Elliot kann nicht verstehen, wie Tyrell, Dark Army, FSociety und Mr Robot jemals zusammen arbeiten konnten. Und was sie eigentlich vor haben. Fies wie die Serie ist hat man die Auflösung erstmal links liegen gelassen und sich der Handlung von Darlene und Joanna gewidmet.

Doch am Ende kommen doch einige Karten auf den Tisch. Ziel ist es, das Gebäude zu sprengen, in das Evil Corp die Unmengen Papierdokumente verfrachtet, um ihre Datenbank wiederherzustellen und somit das von FSociety zerstörte Finanzsystem wieder aufzubauen, mit all dem was sie so vorhaben, ihren E-Coins usw. Eine Malware wurde in die Firmware verfrachtet und das Gebäude steht bereit zur Sprengung, egal wer sich darin befindet und bei der Explosion sein Leben lassen wird. Elliot will das nicht zulassen und durchschaut eine geschickte Ablenkung von Mr Robot, ihn davon abzuhalten zu sehen, was Tyrell da gerade tippt.
Bis zu diesem Zeitpunkt war ich mit weiterhin unsicher, ob Tyrell nun auch nur eine Einbildung ist oder nicht. Doch als er die Waffe aus der Kiste holt und sie gegen Elliot richtet, um ihn aufzuhalten dass er die Sprengung aufhält, war für mich glasklar, dass Tyrell sehr wohl real ist. Quasi der Anti-Twist zu Mr Robot, denn nach all dem, was er mit Mr Robot erlebt hat, denkt Elliot nun, dass auch Tyrell nur eine Einbildung ist und niemals abdrücken wird, weil er das gar nicht kann. Er will also nun die wahre Kontrolle wieder übernehmen und alles aufhalten. Doch dann drückt Tyrell wirklich ab und schießt auf ihn.
Sterben wird er wohl kaum, denn ohne ihn geht die Serie nicht. Aber es sieht nicht gut für ihn aus, was man neben der immer größer werdenden Blutlache auch daran gesehen hat, wie zunehmend stärker Mr Robot im Hintergrund blinkt (genau wie das Licht im ganzen Land blinkt, was gewiss auch eine größere Bedeutung haben wird). Seltsam, dass Tyrell am Ende ausgerechnet Angela anruft. Die scheint wesentlich mehr im Boot zu sein als gedacht, und dass nach ihrer „Twin Peaks“-Erfahrung in der letzten Folge.

Ansonsten wurde noch aufgeklärt, wer Joanna die ganzen Sachen geschickt hat: Scott, der ein Psychospielchen mit ihr spielen wollte wegen dem Mord an seiner schwangeren Frau. Dafür entschuldigt er sich nun, aber Joanna lässt das nicht so einfach links liegen. Krass, wie sie ihn so dermaßen beleidigt, dass er austickt, sie erst erwürgen will und ihr dann das Gesicht zu Brei schlägt. Als Rache soll nun Derek eine Falschaussage machen von wegen, er hätte gesehen wie Scott vom Dach runterkam, um ihm so den Mord an seiner eigenen Frau anzuhängen. Derek weigert sich aber. Aber da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.

[Schattenkruemmer]

Was für ein Staffelfinale! Aber vorweg das Negative: Ich stimme Stampede bei den Längen zu, während der ruhigen Szenen hatte ich richtig Angst, dass kein Raum mehr für die Auflösung der zahlreichen Fragen bleiben würde. Diese Angst war aber unbegründet.
Mir hat besonders gut gefallen, dass ein großes Mysterium, nämlich Tyrells Geschenke an seine Frau, logisch und nachvollziehbar aufgeklärt wurde. Natürlich mit der Konsequenz, dass Tyrell tot war. Traurig, aber damit hatte man schon immer gerechnet. Umso skeptischer beäugte man Tyrells plötzliches Auftreten, das nur eine weitere Einbildung von Elliot sein konnte. Der meistgesuchte Mann der Welt rennt im Business-Outfit herum, benimmt sich wie ein Klischee seiner selbst und weicht konkreten Fragen aus, während er etwas vom „Olymp“ faselt. Unglaubwürdig und entlarvend. Und als man nur noch darauf wartet, dass auch Elliot dahinterkommt, hat dieser endlich einen Geistesblitz und beschuldigt Tyrell, nur eine Einbildung zu sein. Wie vorhersehbar!
Und da schießt Tyrell auf Elliot und verwundet ihn schwer.
Und als Draufgabe gibt es noch ein Gespräch mit Angela, das letzte Zweifel an Tyrells Existenz ausräumt.
Grandios!
Nach dieser Staffel steht fest, dass Mr. Robot meine Lieblingsserie bleiben wird. Die paar Schwächen, die es gab, wie etwa die ereignisarmen Episoden am Anfang, sind in der Rückschau vernachlässigbar. Die Staffel hatte sogar krassere Wendungen als Season eins und auch mehr innovative Momente (wie etwa das Suchspiel in Elliots Wohnung). Freue mich sehr auf nächstes Jahr!

[Autor]

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