4×06 – Träume und Tränen | Death In The Family



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    Westheim
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    Eine zutiefst traurige Episode, die ganz im Zeichen der Dramatik und der damit verbundenen Intensität und Emotionen stand. Mit dieser Episode konnte Queer as Folk wieder mal beweisen, dass sie eine vielseitige Dramaserie ist, die nicht nur lockerflockige Unterhaltung anbietet, sondern sich auch intensiv mit der ernsten Seite des Lebens beschäftigt. Jetzt kann keiner von den Leuten, die Queer as Folk nur als sexlastige Serie ansehen, sagen, dass die Serie nichts zu bieten hätte.

    Zwischen Vic und Debbie krachte es ordentlich, als sie sich heftig stritten und sich gegenseitig Vorwürfe machten. Dieser Streit hatte es in sich gehabt, besonders als Debbie ihrem Bruder verkündete, dass sie ihn nie mehr wieder sehen will. Kurze Zeit später starb Vic unerwartet. Die Inszenierung der Sequenzen, in der Michael und Emmett versuchten den Mann aufzuwecken, waren grandios und steckten voller Emotionen, besonders der Blick von Emmett, als ihm mit jeder weiteren Sekunde klar wurde, was geschehen war. Noch am selben Abend erfuhren alle Charaktere, dass Vic starb und jeder ging mit der Neuigkeit anders um. Die Versammlung in Debbies Haus war tolles Drama, besonders Brians Worte waren heftig, aber er sagte die Wahrheit, auch wenn es nicht der günstige Moment war, um sie auszusprechen. Dass Debbie der Kragen platzte und Brian rauschmiss, war eine verständliche Reaktion. Sharon Gless konnte die emotionslose, innerlich verzweifelte und von Schuld geplagte Debbie sehr gut verkörpern. Das war richtig klasse. Mir gefiel diese Story sehr gut, aber vollkommen überraschend kam das leider nicht, weshalb der Schock nicht so besonders groß war. Der (wenn auch inoffizielle) Episodentitel verriet schon alles. Dass ein Hauptcharakter nicht sterben würde, war klar und somit konnte nur noch ein Nebencharakter sterben und Vic war die naheliegendste Wahl. Immer dachte man, dass Vic an Aids sterben würde. Insofern war es in dieser Hinsicht überraschend, dass Vic eben entgegen aller Erwartungen nicht an Aids starb, sondern an Medikamenten, die sein Herz schwächten.

    Endlich tut sich was bei Ben und Michael. Nach dem Kampf ums Sorgerecht für Hunter wurde es um Ben und Michael recht still, abgesehen von dem mittelmäßig interessanten Vorfall mit Bens Buch. Michael passte es nicht, dass Ben sich nicht für seinen Freund freute, dass ein Hollywood-Regisseur Rage verfilmen will. Ben hatte mit seinen Worten recht. Nur, weil ein Hollywood-Regisseur Interesse bekundete, heisst es noch lange nicht, dass der Film wirklich realisiert wird. Und es könnte gut sein, dass der Regisseur Rage in seiner Grundbestimmung verändern würde. Aber Michael glaubte nicht daran. Naja, der Kerl war zwar schon immer etwas naiv, aber das genau das machte ihn so liebenswert. Jedoch bei dieser Story konnte er mit seiner Naivität keineswegs punkten. Logischerweise waren Ben und Michael nicht gut aufeinander zu sprechen und dann kam auch noch Vics Tod dazwischen, der Michael (und Debbie) in eine Krise stürzte. Jetzt wird es spannend, wie sich dieses Ereignis auf die Beziehung von Michael und Ben auswirken wird. Insofern könnten sich daraus interessante Stories mit dem Paar entwickeln.

    Brian und Justin waren mit ihrer Wette sehr unterhaltsam, besonders mit welchen Mitteln sie versuchten Shane in die Kiste zu bekommen. Sehr genial war die Sequenz, in der Brian und Justin im blauen Licht auf dieser Couch im Babylon saßen und Justin für seinen Freund die Frage beantwortete, was für ihn das Problem an ihrer „nur einmal ficken“-Abmachung ist. Dieses Bild war traumhaft schön. Anfangs fand ich Justins Kurzhaarschnitt gewöhnungsbedürftig, aber jetzt wo die Haare etwas nachgewachsen sind, gefällt mir der Schnitt sehr gut. Da Brian die Wette gewann, muss Justin jetzt wieder in die Schule gehen. Allerdings bleibt abzuwarten, ob es wirklich dazu kommen wird. Die Schlusssequenz der Episode war ein Schocker der Superlative. Shane, der (zufälligerweise) Arzt ist, entdeckte bei Brian einen Knoten am linken Hoden. Da musste ich meinen Atem anhalten, als Brians typisches Grinsen erstarb und er dann nicht wusste, wie er darauf reagieren sollte. Sein Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Wut, Unglaube und auch Angst. Da lief es mir eiskalt den Rücken runter. Gale Harold ist ein grandioser Schauspieler, der sehr gut einige Gefühlszustände zu einem Gesichtsausdruck vermischen kann.

    Die Story mit Ted, Blake und Emmett war auf dramatischer Ebene exzellent und konnte einige intensive Momente bieten. Mir gefiel die Story einfach sehr gut. Ted und Emmett redeten nach langer Zeit wieder miteinander, auch wenn die Unterhaltung alles andere als positiv verlief. Auch bei Ted und Blake tat sich was. Ted sprach Blake daraufhin an, warum er ihm nicht die Wahrheit anbot und da wurde Blake nachdenklich und fühlte sich schuldig. Besonders gut gefiel mir die Unterhaltung zwischen Emmett und Blake, weil sie eben sehr besonders war. Wann reden Blake und Emmett schon vernünftig miteinander? Emmett las am Abend Teds Brief. Ist Emmett nun bereit seinem Ex-Freund zu verzeihen? Spät am Abend tauchte Blake bei Ted auf um sich bei ihm für seine damaligen Fehler zu entschuldigen und küsste ihn. Die Inszenierung dieser Sequenz war so hinreissend schön, besonders das Licht/Schatten Verhältnis war klasse. Jetzt bin ich sehr gespannt, wie es in dieser Story weitergehen wird.

    Im Vergleich zu den anderen Stories war die mit Lindsay und ihrem Idol Sam Auerbach die schlechteste der Episode, aber war trotzdem ganz gut und unterhaltsam. Ich finde es immer gut, wenn Lindsay und/oder Melanie ihre eigenen Stories haben. Lindsay spielte nach Sams Spielregeln und dachte, sie hätte die Chance verbaut, seine Bilder und Skizzen seines Wandgemäldes in Sidneys Gallerie auszustellen. Aber so wie es scheint, war Sam von Lindsays Art sehr begeistert und wird wohl zustimmen, dass seine Werke in der Gallerie ausgestellt werden.

    Quote:
    Brian: You know the problem with our extracurricular one f*** only policy?
    Justin: Is it that after a while you start asking yourself, ‚am I doing this because I want to do it, or because I need to do it? And if need to do it, is to prove to myself I’m still young and attractive? Or cause I think I’m unworthy of being loved.‘
    Brian: Or maybe it’s because I’ve had every fuckable guy in this city.
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