5×11 – Mahnwache | Fuckin‘ Revenge



  • Dieses Thema ist leer.
Ansicht von 2 Beiträgen - 1 bis 2 (von insgesamt 2)
  • Autor
    Beiträge
  • #253538
    Westheim
    Mitglied

    Michael hat das Bombenattentat schwer verletzt überlebt. In einer Notoperation muss ihm eine Milz entfernt werden. Ted fühlt sich an Michaels Schicksal schuldig und zieht sich von den anderen immer mehr zurück. Auch Dusty, die lesbische Freundin von Mel und Linz, gehört zu den Opfern des Attentats – sie ist tot. Für Mel und Linz bricht eine Welt zusammen … Bei einer Nachtwache im Andenken an die Toten und Verletzten kommt es zu einer Schlägerei – mit fatalen Folgen …

    Quelle: ProSieben

    #369725
    dayzd
    Mitglied

    Exzellente Episode mit herausragender und tiefgründiger Dramatik, die sich in vielen Dialogen und Aktionen der Charaktere widerspiegelte. Überraschungen gab es auch noch einige auf Lager. Nicht zu übersehen war der stark depressive, bedrückende Unterton der Episode gepaart mit himmlischer Romantik. Normalerweise passt so eine Mischung nicht zusammen, aber trotzdem schafften die Autoren es diese Aspekte erfolgreich in einer Episode unterzukriegen. Ganz klar ein weiteres Highlight der fünften Season.

    Brian machte Justin einen Heiratsantrag? Brian Kinney? Ausgerechnet Brian Kinney, der nie an die Liebe und ans Heiraten glaubte, sondern nur ans Ficken? Ich dachte, ich höre und sehe nicht richtig. Das war ganz klar die beste Überraschung seit langem. Kein Wunder, dass Justin im ersten Moment garnicht glaubte, was Brian sagte. Wenig verwunderlich war auch die Ablehnung. Man konnte es Justin nicht übel nehmen, dass er starke Zweifel hatte und den Antrag ablehnte. Was hätte er sonst tun sollen? Jahrelang wehrte Brian sich gegen die Ehe und dann sowas. Das große Highlight der Episode war ganz klar die Sequenz zwischen Brian und Justin im fabelhaften Landhaus in West Virginia. Sie strahlte glanzvolle Perfektion aus. Es war einfach nur brillant. Brian verkaufte sein Loft und das Babylon und kaufte sich das Landhaus, wovon Justin schon immer träumte. Der Dialog zwischen den beiden im Wohnzimmer gehört zu den besten Dialogen, die ich bisher in Queer as Folk gehört habe. Das war so ehrlich, tiefgründig, emotional und mitreißend. Gale Harold und Randy Harrison verkörperten ihre Rollen in dieser schauspielerisch komplexen Sequenz mit voller Überzeugung und Genialität. Brian versuchte nochmal Justin davon überzeugen, dass er es sehr ernst mit ihm und der Heirat meint. Nach diesen wundervollen Worten, die Brian von sich gab, willigte Justin ein. Man konnte Justin richtig ansehen, dass für ihn der größte Traum in Erfüllung ging und richtig überglücklich war.

    So schön und romantisch die Sequenzen mit Brian und Justin auch waren und für die Fans damit ein großer Traum in Erfüllung ging, musste man jedoch Brians Absichten in Frage stellen. Das was man da sah, war für meinen Geschmack zu schön, um wahr zu sein. Es war nachvollziehbar, dass Brian nach der Explosion andere Prioritäten in seinem Leben setzte, aber das war stellenweise too much. Man könnte glatt sagen, dass Brian übereilt und panisch handelte, weil er merkte, dass Justin auch hätte sterben können. Er klammerte sich an Justin und versuchte mit allen Mitteln ihn an sich zu reißen, koste was es wolle. Wenn das wirklich der Fall sein sollte, dann bewegt Brian sich zurzeit auf sehr gefährlichem Boden. Sollte Brian wirklich kalte Füße bekommen und die Flucht ergreifen, dann steht eine heftige, unvergessliche, kinoreife Trennung vor der Tür. Dann würde er Justin und sich selbst für immer verlieren. Die Panikmacherei und sogar die Liebe, die Brian für Justin empfindet, würde ihn alles kosten, was ihm viel bedeutete. Wie gesagt, das sind nur meine Vermutungen und Überlegungen, die ich während der Episode aufstellte. Wie es letztendlich kommen wird, wird sich in der letzten regulären Episode und/oder im Serienfinale herausstellen.

    Michael überstand die Operation und seine Wunden verheilen sehr gut. Es freute mich sehr, dass Michael nicht starb. Queer as Folk ohne diesen Charakter ist einfach nicht vorstellbar. Michael muss nur noch wenige Tage im Krankenhaus bleiben und dann kann er nach Hause. Eine große Überraschung war die Rückkehr von Hunter. Er kehrte zurück, weil er seine Väter vermisste, aber das konnte er natürlich nicht offen sagen. Erst Debbie konnte den Kerl dazu bewegen seine Väter zu fragen, ob sie was dagegen hätten, wenn er wieder bei ihnen einzieht. Die Unterhaltung zwischen Debbie und Hunter in der Cafeteria gefiel mir sehr gut, weil sie eine tolle Dramatik ausstrahlte. War klasse. Hunter verbrachte die letzten Wochen in Disneyworld und arbeitete dort als Zwerg. Ich musste so lachen, als die Krankenschwester die Flucht ergriff, als sie erfuhr, dass Hunter keinem der LKW-Fahrer, die ihn nach Disneyworld fuhren, einen Blowjob gab. Michael überlebte das Bombenattentat und Hunter kehrte zurück. Was will man mehr?

    Ted zog sich seit dem Bombenanschlag von seinen Freunden zurück. Erst späterhin erfuhr man den wahren Grund. Er fühlte sich verantwortlich, dass Michael schwerverletzt wurde, da er ihn an die Bar schickte um Drinks für sich und Lewis zu besorgen. Wenn Ted Michael nicht an die Bar geschickt hätte, wäre es nicht so weit gekommen. Wieder mal diese typischen „Was wäre wenn“-Theorien. Teds Fickbuddy machte Ted deutlich klar, dass er keine Schuld daran trug, auch wenn die Art und Weise, wie er es ihm sagte, nicht gerade in Ordnung war. Ted besuchte Michael im Krankenhaus, worüber Mikey sich sehr freute. Die Sequenz gefiel mir sehr gut. War richtig toll. Schöne Storyline, auch wenn sie sich eher im Hintergrund abspielte.

    Auch wenn Lindsay und Melanie offiziell wieder zusammen kamen, war die Stimmung bei den beiden Frauen am Boden. Ihre gemeinsame Freundin Dusty, die oft auf die Kinder aufpasste, starb im Babylon. Selbst so eine starke Frau wie Melanie verlor ihren Glauben, dass man mit harter Arbeit und Hoffnung alles bewältigen kann. Die Unterhaltung zwischen Melanie und Lindsay nach der Beerdigung von Dusty war an Dramatik kaum zu übertreffen, vor allem die Inszenierung war brillant. Die Menschen hassen die Schwulen und Lesben nicht mehr hinter dem Rücken, sondern tun es öffentlich im Weißen Haus, auf der Straße, in Fernsehsendungen, einfach überall. Melanies Fragen an Lindsay, ob sie in so einer Welt leben wollen und ob die Kinder in so einer Welt aufwachsen sollen, sprachen die harte Realität und Wahrheit aus und trafen den ganzen Kern der Storyline rund um Antrag 14.

    Emmett befand sich in einem Schockzustand und blieb stundenlang auf der Couch liegen. Nichts konnte ihn dazu bewegen das Haus zu verlassen. Er futterte Vanillepudding mit Ahornsirup um sich abzulenken, aber großartig viel brachte das nicht. Carls Geschichte über seinen ersten Arbeitstag gab Emmett den Mut aufzustehen und zur Mahnwache zu gehen. Sehr gute, realistische Storyline mit Tiefgang.

    Bei den Ermittlungen im Babylon ergab sich, dass die Explosion von einer Bombe stammte. Ein Psychopath legte eine Bombe, aber die Identität des Bombenlegers ist noch unbekannt. Unfassbar sowas, wobei das keine große Überraschung war, da man bereits ahnen konnte, dass es ein Attentat war. Drew Boyd hielt bei der Mahnwache eine tiefsinnige, aufrichtige Rede über die Menschen, die bei ihrem Kampf für ihr Rechte ums Leben kamen und somit den Kampf gegen den Hass verloren. Die Mahnwache eskalierte jedoch in einem Chaos, als ein Mann sagte, dass Michael hätte sterben sollen. Er gehörte zu der Gruppe, die für Antrag 14 sind. Ben ging voller Wut auf den Mann los und prügelte auf ihn ein. Das hätte ich an Bens Stelle auch getan. Sogar Emmett beteiligte sich am Kampf und schlug einen Mann nieder. Alle Achtung, Emmett. Nach der Schlägerei wurde Ben von Brian nach Hause gefahren. Ben konnte nicht fassen, dass er die Kontrolle verlor und auf den Mann einschlug. Es kam bisher sehr selten vor, dass Brian und Ben eine gemeinsame Sequenz hatten. Daher genoss ich den Dialog der beiden Männer sehr.

    Quote:
    Jennifer: The doctor doubled my dose of Prozac. Do you have anything to wash it down with?
    (Brian hands her a bottle of Jack Daniels.)
    Jennifer: Who do I look like, Judy Garland?
    Quote:
    Ben: You’re a terrible influence.
    Brian: I try my best.
    Quote:
    Justin: What changed your mind?
    Brian: I finally thought of one good reason to do it.
    Justin: And what is that one good reason?
    Brian: To prove to the person that I love how much I love him. That I would give him anything…I would do anything…I’d be anything…to make him happy. I am selling the loft and the club.
    Justin: Without even knowing what my answer will be?
    Brian: I am taking a chance on love.
    Justin: And you mean it?
    Brian: I never meant anything more.
    Justin: OK.
    Brian: OK?
    Justin: Let’s do it.
    Brian: Say it.
    Justin: Yes.
    Brian: Yes what?
    Justin: Yes. Yes. I will marry you.
Ansicht von 2 Beiträgen - 1 bis 2 (von insgesamt 2)
  • Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.