6×10 – ??? | Chapter 10



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  • #342075
    Roland Deschain
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    Following Lee’s murders, three series, Crack’d, The Lana Winters Special, and Spirit Chasers, attempt to understand what could have driven her to kill.

    wiki.com

    #508494
    Roland Deschain
    Mitglied

    Ohne Spoiler und in kurz: gespaltene Meinung zur Staffel, aber allein weil die vergangenen vier so grausam waren, landet die sechste Staffel auf Platz 2 im Ranking hinter Staffel 1, eben weil sie auch einige Sachen richtig gemacht hat. Aber hier dann mit Spoilern.

    Folge 10 und damit die Konklusion der Staffel scheitert leider an dem Geschwür, das sich AHS über die Jahre angeeignet hat; ein konsequentes Drehbuch wird geopfert, um möglichst viel kranke Scheiße in eine Staffel, ja in eine Folge unterzubringen. Und kranke Scheiße ist genau so gemeint: die Ideen mögen von sich aus ja in Ordnung und/oder horrormäßig sein, aber wenn man sie dann in Szenarien platziert, in die sie nicht reinpassen, und diese dabei nicht einmal in die Geschichte integriert sondern als einfaches Mittel benutzt, dann verliert nicht nur eben jene Idee an Wirkung, sondern auch die Serie selber.
    Aber damit noch nicht genug. Wieso dieser Zwang, alle Staffeln irgendwie miteinander verbinden zu müssen? Ich behaupte mal, dass das am Anfang der Serie nie so geplant war, und etwas zu erzwingen ist meistens nicht das, was hilft. Aber darauf stehen die Zuschauer ja anscheinend, gerade bei AHS: es geht ja viel mehr darum, wer von den Fanlieblingen welche Rolle spielt etc., anstatt den Cast mal auszutauschen (eine gelungene Momentaufnahme am Anfang der Folge dazu). Wobei, wenn man schon was ändern muss, dann sollte das Kreativteam einmal komplett ausgetauscht werden.
    Sollte… die Quoten sprechen für sich. Nur zu selten lassen sich Vision und Kapital vereinen. An sich pervers, dass die Folgen meist nur 38 Minuten lang waren, wie viel Werbung man da in eine Stunde packt.

    Aber mal zum Positiven, das ich auch in den vorherigen beiden Posts angedeutet habe. Die Staffel fühlte sich tatsächlich erfrischend an und bot einige gute Ideen und etablierte hier und da wirklichen Horror. Der semidokumentarische Stil hat mir gefallen, und auch die Idee, ab Folge 6 einen kompletten Bruch zu machen fand ich lobenswert.
    Nur… konnten mich beide Hälften nie gänzlich zufrieden stellen. Tatsächlich hat man in der zweiten Hälfte mit dem Umbruch viel verschenkt, weil es letztlich nur drei Folgen Schlachterei waren. Found Footage hin oder her, wenn man es schon „real“ machen will, dann sollte man das auch beibehalten. Die Inkonsequenz, was das angeht, hat dem Ganzen leider viel an Wirkung genommen.
    Wie gesagt, ein weiterer Punkt war dieser Drang der Übertreibung. Rassistische Nachbarn ist ja okay, aber dass die sich als Kannibalen herausstellen und man eine Folge damit verplempert, einen der Charaktere von diesen foltern zu lassen, ohne dabei den Plot in irgendeiner Weise voranzubringen. Genau so wenig Lady Gaga, deren Charakter zwei Mal auftauchte und sonst auch nichts beizutragen hatte. Nicht, dass ich unbedingt mehr von der Idiotin (seit der US-Wahl definitiv so zu bezeichnen) hätte sehen wollen, aber da war die angesprochene Inkonsequenz.

    Was bleibt zu sagen? Die erhoffte Rückkehr zu alter Stärke ist es nicht, und wird es unter diesen Verantwortlichen auch nicht mehr werden. Fand ich die Staffel gut? Teilweise. Ich sage mal so: da ich mir bis zur letzten Folge keine wirkliche Bildung konnte und mein Interesse, wenn auch nicht direkt der Serie selber, daher geweckt war, habe ich mich jede Woche auf die neue Folge „gefreut“. Klingt wahrscheinlich schlimmer als es eigentlich war.

    #508879
    Stampede
    Mitglied

    Mal abgesehen davon, dass ich es nach wie vor gut finde, dass man die gleichen Darsteller in anderen Rollen jede Staffel verwendet und dass ich diese eine kurze Verbindung (gabs noch mehr?) zu Staffel 2 ganz nett fand im Finale, kann ich Rolands Fazit im Großen und Ganzen so unterschreiben. Auch mir hat das neue Konzept mit dieser True-Crime-Show zu Beginn ziemlich gut gefallen, war in der Tat was erfrischend anderes, weil man sich trotz mordenden Siedler-Geistern unter Führung der Metzgerin und den Polk-Kannibalen im Wald erstaunlich bodenständig gezeigt hat (in Relation zu den vorherigen Staffeln natürlich, hauptsächlich Staffel 4 und 5). Und auch die Wendung mit dem plötzlichen Ende der Geschichte und Staffel 2 von „My Roanoke Nightmare: Return to Roanoke“ fand ich ziemlich cool, weil das einfach mal was komplett anderes war in Sachen Erzählstruktur.
    Aber dann gings mit der Staffel massiv bergab, wie Roland auch schon schrieb ging es dann nur noch um Schlachterei und zunehmend fader werdenden Belagerungspsychoterror mit dem nervigsten und unrealistischsten Found Footage, dass ich in diesem Genre in letzter Zeit gesehen habe. Zugegeben, es waren in der Vorfinalfolge ein paar ziemlich witzige Kills dabei mit dem Teenager-Film-Crew, dass von außerhalb in das Gemetzel reinkam, aber im Grunde genommen ist AHS genau wieder in alte Zeiten zurückgefallen und hat für mich in der zweiten Hälfte die eigentlich recht ordentliche weil außergewöhnliche Staffel rückwirkend dann doch noch versaut. Und die letzte Folge mit diesen ganzen TV-Formaten passt perfekt zu dieser Staffel: Ziemlich coole Idee an und für sich, aber die Umsetzung war äußerst fragwürdig.

    5/10

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