Review Staffel Sieben



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    ZheenoreSA
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    Ich sehe grade in der Themenübersicht nur einzelne Folgen, daher weiß ich nicht ob das hier das Passende Forum ist, wenn nicht verschieben, aber nicht löschen! :)

    Mein erster Post und gleich so ein Rant:
    Ich habe soeben die siebte Staffel zu Ende geguckt, und das ist meine Meinung – leider.
    Kleiner Hinweis: Es handelt sich hierbei um eine Kritik aus meinem Blog.

    Boom Boom Boom macht es in der siebten Staffel Dexter. Es hagelt an Höhepunkten wie Bomben im zweiten Weltkrieg. Es ist die absolut dramatischste Staffel bisher. NICHT! FF Resume: Die Staffel ist eine komplette Enttäuschung und der absolute Tiefpunkt. Alle neu eingeführten Charakter sind absolut langweilig UND unwichtig. Alle bis dato aufgebauten Handlungstränge werden kaum beachtet oder werden direkt komplett gestrichen. Die Handlungsstränge die neu eingeführt werden sind Storyirrelevant und zum Teil ziemlich absurd. Zu mindest erwähnen, aber nicht weiter thematisieren, will ich die zahllosen Logikfehler auf welche sich die völlig absurden Handlungsstränge stützen, denn ohne die würden die neuen Handlungsstränge gar keinen Sinn ergeben.

    – Achtung es wird gepoilert –

    Ich werde jetzt direkt zu Anfang alle Höhepunkte der Staffel aufzählen. Keine Sorge, es sind keine wirklichen Spoiler denn genau wie ich hier alle Höhepunkte abhake wie eine Nichtigkeit, genau so werden sie in der Serie auch abgehakt. Ja abgehakt, um den neuen völlig überflüssigen Charakteren die komplette Screentime zu schenken:

    • Debra sieht wie Dexter mordet
    • Debra erfährt, dass Dexter der Bay Harbor Metzger ist
    • Debra gesteht Dexter ihre Liebe zu ihm
    • Debra beauftragt Dexter mit einem Mord
    • Dexter offenbart sich McKay
    • Dexter legt seinen düsteren Begleiter ab
    • Dexter legt den Kodex ab

    Alle aufgezählten Storytwists hätten für sich alleine stehend schon für ein Staffelfinale ausgereicht. Aber alles was hier grade aufgezählt wurde, darf noch nicht mal in Verbindung mit dem Wort Höhepunkt gebracht werden. Alles wurde mal eben beiläufig eingeführt und nicht mehr weiter erwähnt. WTF?!

    Story Twist sind ja eigentlich was tolles und sie können emotional einschlagen wie eine Bombe. Doch dafür muss auch alles Stimmen: Inszenierung, Inhalt, Emotionalität, Logik. Den eben aufgezählten Twists hat es komplett an Inszenierung und Emotionalität gefehlt, und waren deshalb scheiße. Den nächsten fehlt es an Inhalt und Logik, sie machen absolut gar keinen Sinn und sind deshalb scheiße.

    Ursprünglich war es so, dass Dexter völlig leer ist, dass er keine Emotionen hat. Es wurde gesagt: dass einzige was ihn erfüllt ist morden. Ein Zitat von ihm aus der ersten Staffel: Jeden Abend ist Rendezvous-Zeit in Miami. Alle wollen Sex. Für mich kommt Sex nicht in Frage. Ich verstehe Sex nicht. Nicht, das ich irgendwas gegen Frauen hätte. Und in gewisser Weise verstehe ich auch die Gefühle der Männer, aber – wenn es zum eigentlichen Akt kommt, erscheint es mir immer so – würdelos.
    -In dem Moment wo er Hannah McKay vor sich auf seinem Ritualtisch liegen sieht verliebt sich Dexter in die Mörderin, bindet sie los und hat Sex mit ihr- Überrascht? Ja, das war ich auch. Genau so ist es passiert, ohne vorherige Anzeichen, ohne Grund, ohne Sinn. Dass Dexter kein Sex hat wurde ja schon was früher über Bord geworfen, doch dieser Twist war völlig frei von jeglicher Logik. Hannah McKay wurde nichtssagend und uninspiriert eingeführt. Aber das Reicht noch nicht, warum Dexters Handlung so wenig Nachvollziehbar ist. Hannah McKay ist nicht nur charakterlich blass, profillos und langweilig, sie ist auch noch für den Plot ziemlich unerheblich. Es werden Stunden an Screentime für die Geschichte einer langweiligen Person verschenkt, die kaum Einfluss auf die Geschichte hat. Aber zurück zum Twist und zu Dexter, wie können wir den Twist noch Absurder machen und Dexters Verhalten noch weniger Nachvollziehbar? Die Lösung: Auf einmal profiliert Dexter sich und gibt vor Hannah an wie cool er ist, weil er Serienmörder ist! Das tut so weh…

    Ebenfalls langweilig, sinnlos und irrelevant: Joey Quinn verliebt sich in eine Stripperin und wir bekommen 10 Minuten pro Folge deren unauthentische und völlig irrelevante Liebesromanze aufgedrückt. Die Dialoge zwischen unserem Traumpärchen A: Quinn+Stripperin und Traumpärchen B: Dexter+Hannah, sind übrigens frei austauschbar, sie triefen beide vor herzzerreißendem Kitsch und finden ihren Ursprung vermutlich aus der selben Disneytraumfabrikfeder.

    Von langweiligen Charakteren und spastischen Storywendungen kommen wir nun zu Louis Green und Isaak Sirko. Louis Greene wurde über eine längere Zeit langsam in die Serie eingepflegt und gewann immer mehr an Charakter, gerade weil er nach und nach immer zwielichtiger und unheimlicher wurde. Doch diesen guten Ansatz warf man dann über Bord, degradierte ihn mal ebenso vom unheimlichen potentiell großen Antagonisten zum Nerdwitzbold und lässt ihn dann mal ganz nichtig und nebenbei töten – von und ersetzend durch Isaak Sirko, dem nächsten Antagonisten. Isaak Sirko wird groß angekündet mit seiner Vendetta gegen die Miami Metro Police. Speziell wegen Dexter will er Rache nehmen, weil er einen Freund von Isaak Sirko umgebracht hat. Und wie endet das Lied? Auf einmal ist der große Terminator Isaak Sirko eine große Schwuchtel. Er kriegt nicht hin auch noch nur einen einzigen Menschen seiner groß angekündigten Vendetta zu töten. Wie sich herausstellt ist Sirko tatsächlich Schwul und Dexter hat nicht einen Freund sondern gar seinen Liebhaber ermordet. Trotz den bis dahin stark thematisierten Rachegelüsten fragt Sirko ausgerechnet Dexter um Hilfe, als zwei Auftragskiller auf ihn angesetzt werden. Ausgerechnet Dexter, an dem er sich doch so sehr rächen wollte weil er seinen Liebhaber umgebracht hat. Na gut, scheinbar liegt ihm sein Leben so am Herzen, dass er einfach mal über seine Rachegelüste hinwegsehen kann. Und welche Sinnlosigkeit kommt jetzt?
    Auf einmal ist ihm nicht nur seine Rache scheißegal – nein – sein eigenes Leben welches ihm so wichtig war, dass er über seine Rache hinwegsehen kann ist ihm jetzt auch noch scheißegal. Er ist verwundet, Dexter bietet ihm an ihn ins Krankenhaus zu fahren, aber stattdessen ist er sich seines Lebens überdrüssig und lässt sich einfach mal freiwillig im Meer versenken. So stirbt der groooße Antagonist, lächerlicherweise findet das noch nicht mal am Ende der Staffel statt, sondern irgendwo mittendrin.

    Hier haben wir also die Antagonisten: Louis Green, Isak Sirko und so ein Serienmörder wird uns auch noch reingedrückt. Die Jungs beschäftigen uns zirka zehn von zwölf Folgen und sind dennoch so unwichtig, dass sie lustiger- und Beispielhafterweise nicht mal ihren Weg in die Wikipedia Handlungsübersicht finden.

    Die Kritik gilt eigentlich “nur” zehn von zwölf Folgen. Nach meiner Auffassung, und nach der Auffassung von Wikipedia, findet die eigentliche Handlung nämlich erst in den letzten beiden Folgen statt. Alles was ich bisher “gespoilert” habe ist komplett unerheblich für das Staffelfinale und steht nicht in geringster Kausalität zu diesem. Mein Tipp: Sich nur die letzten beiden Folgen angucken. Ihr habt bis dahin nichts verpasst was relevant wäre und ansonsten ist das Risiko zu hoch sich bis dahin zu sehr über diese Staffel so auf zu regen, dass man dem Rest nichts mehr gutes abgewinnen kann.
    Viel Spaß also bei den letzen beiden Folgen. Schlussendlich greift man im Finale auch nicht mehr auf die völlig blassen neu eingeführten Charaktere zurück, sondern wieder auf den alt eingesessenen Cast. Am Ende der Staffel entlässt uns die Serie mit einer Folge die wieder an der Dramatik und Emotionalität alter Staffeln erinnert. Das ist zwar ein Wermutstropfen, doch Hoffnung konnte ich daraus keine Schöpfen und eine Folge kann keine komplette Staffel retten – 2/10.

    taperapers – Milan

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